Der französische Klassiker: Baguette selber machen
Zum typischen Bild von Frankreich gehören nicht nur der Eiffelturm, die Baskenmütze und Käse wie Camembert. Viele verbinden mit dem Land der Liebe vor allem auch das längliche, goldgelbe Brot, das mit einer knackigen Kruste und einem fluffig weichen Kern besticht. Sie möchten nicht auf den nächsten Urlaub warten und schon bald wieder in dieses Gebäck beißen? Dann erklären wir, wie Sie Baguette selber machen können. Lesen Sie jetzt weiter!
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des länglichen Brots
Auch wenn dieses Gebäck mittlerweile in vielen Ländern zum permanenten Angebot der Bäcker gehört, kennen viele die Geschichte des Brotes nicht. Bevor wir also dazu übergehen, Ihnen Tipps geben, wie Sie Ihr Baguette selber machen können, nun also ein kleiner Exkurs. Da ist zunächst die Frage nach dem Namen. Übersetzt aus dem Französischen bedeutet es so viel wie „kleiner Stab, Stock“. Jedoch stammt die ursprüngliche Form vom Lateinischen „baculum“ (Stock, Stab).
Die ersten Anfänge des Brotes sind bereits während der Französischen Revolution zu verzeichnen. Hier wurden neben den beliebten Kugelbroten auch Versionen, Flöten genannt, angeboten. Eine andere Vermutung geht auf den Wiener August Zang zurück. Dieser gründete in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bäckerei in Paris und stellte wohl das erste Baguette her, welches er Wiener Brot nannte.
Weitere Legenden besagen, dass die Erfindung ebenso einem Ingenieur zugeschrieben werden kann. Wieder andere sprechen davon, dass es ein Pole in Paris war, der einen speziellen Hefeteig entwickelte und diesen in die bekannte längliche Form zog. Wer auch immer es letztendlich war: Ende des 19. Jahrhunderts war es überall in Paris bekannt und wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts über die französischen Grenzen hinaus immer beliebter.
Baguette selber machen: die verschiedenen Varianten
Wenn Sie jetzt einen Pariser Bäcker fragen würden, wäre die Antwort natürlich klar: Es gibt nur ein Baguette, das diesen Namen verdient. Jedoch ähneln einige andere Brote dem Klassiker. Hier möchten wir Ihnen darum einen kurzen Überblick über die Versionen geben, die Ihnen im Geschäft und bei Rezepten begegnen können.
Name | Erkennungsmerkmal |
Baguette |
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Flûte |
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Pain |
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Ficelle |
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Sie sehen: Hier können Sie einige Sorten kennenlernen. Dabei haben die Brote alle gemeinsame Merkmale. Dazu gehört vor allem, dass der Teig schnell an der Luft austrocknet und somit am besten frisch gegessen werden sollte. Das gilt auch, wenn Sie Baguette selber machen möchten.
Tipps zum Vorbereiten und Backen
Bevor Sie ein leckeres Baguette selber machen können, haben wir noch ein paar Ratschläge und Kniffe zusammengetragen, wie es am besten gelingt. Besonders entscheidend: Geduld. Verzagen Sie nicht, wenn das Brot nicht gleich beim ersten Versuch so fluffig ist, wie die Varianten beim Bäcker. Schließlich macht Übung den Meister.
Ein wichtiger Faktor für die Luftigkeit des Brotes ist frische Hefe. Kaufen Sie diese am besten nur wenige Tage vor dem Backen, damit die Zutat all ihre Kraft entfalten kann. Es schadet auch nicht, im nächsten Frankreich-Urlaub das entsprechende Weizenmehl mitzubringen, das die Einheimischen nutzen: T65.
Wenn der Teig fertig ist und Sie ihn geformt haben, ist das Einschneiden ein Schritt, den Sie nicht überspringen sollten. Verwenden Sie hier unbedingt ein scharfes Messer, damit es mühelos funktioniert. Übrigens gibt es perforierte Backbleche, in denen das Baguette perfekt die Form hält. Wasserdampf ist beim anschließenden Backen essenziell. Wenn Sie nicht über einen Dampfofen verfügen, dann können Sie sich mit einem feuerfesten Gefäß behelfen. Dahinein füllen Sie Wasser und stellen es auf den Boden des Ofens. So wird die Kruste besonders knusprig und das Innere luftig leicht.
So geht das Baguette-Selber-Machen – ein Rezept
Sie haben sich unsere Tipps gut durchgelesen und es kribbelt in Ihren Fingern, um endlich mit dem Baguette selber machen loszulegen? Dann haben wir hier nun im Folgenden ein einfaches Rezept für Sie. Damit füllt sich Ihre Küche mit einem unbeschreiblich leckeren Duft und Sie können Ihren Liebsten zum Mittag oder Abendessen ein frisches Brot als Beilage servieren. Los geht’s.
Sie benötigen:
- 780 g Weizenmehl
- 720 ml lauwarmes Wasser
- 21 g frische Hefe (halber Würfel)
- 2 TL Salz
Und so geht’s:
- Am Abend vor dem Backen sollten Sie bereits beginnen. Mischen Sie die dafür die trockenen Zutaten zusammen, krümeln Sie die Hefe hinein und geben Sie anschließend das Wasser hinzu. Kneten Sie alles, bis es zu einem Teig wird. Decken Sie die Schüssel mit Folie ab und lassen Sie das Ganze in der Küche für 12 bis 20 Stunden ruhen.
- Am nächsten Tag sollte der Teig feucht und klebrig sein und Blasen schlagen. Bestäuben Sie Ihre Hände sowie das Backblech mit Mehl und holen Sie den Teig heraus. Teilen Sie ihn in gleichmäßige Stücke und formen Sie die Baguettes.
- Legen Sie den geformten Teig auf das Backblech und streuen Sie großzügig Mehl über alles. Schneiden Sie das Brot ein.
- Legen Sie ein Küchentuch über das Blech und lassen Sie es 1 bis 2 Stunden an einem warmen Ort aufgehen.
- Heizen Sie nun den Ofen auf 230 Grad Celsius vor. Nehmen Sie ein tiefes Blech und füllen Sie dieses mit zwei Tassen gekochtem Wasser. Schieben Sie dieses auf die unterste Schiene. Darüber dann das Blech mit dem Teig.
- Lassen Sie es für 10 Minuten backen und entfernen dann das Blech mit dem Wasser. Nun noch für 30 weitere Minuten alles backen lassen, bis es goldbraun ist.
Wie bereits erwähnt, schmeckt das Baguette am besten, wenn Sie es gerade frisch aus dem Ofen und nur ein wenig abkühlen lassen haben. Sollten Sie einmal zu viel Brote gebacken haben, lassen sie sich auch wunderbar einfrieren. Nach zwei bis drei Wochen sollten Sie es jedoch auftauen und verzehren.
Kombiniert mit anderen leckeren Zutaten
Zwar haben uns die Franzosen vorgemacht, dass Baguette pur bzw. mit ein bisschen Käse und Wein am besten schmeckt, jedoch gibt es noch ein paar Alternativen. Denn im Zusammenspiel mit weiteren Zutaten entfaltet sich das Geschmackserlebnis noch einmal auf eine andere Art und Weise. Den Klassiker kennen Sie wahrscheinlich: das Kräuterbaguette. Hier verwenden Sie ein bereits gebackenes Brot und schneiden es von der Oberseite her ein. Füllen Sie die Zwischenräume mit Ihrer liebsten Kräuterbutter.
Doch auch als Sandwich machen sich die länglichen Gebäcke wirklich gut. Einfach mal in der Mitte horizontal aufschneiden, mit leckeren Aufstrichen, Käse, Salat oder Wurst belegen und die Brotzeit ganz neu erleben. Sogar Brotchips lassen sich mit einem etwas angetrockneten Exemplar wunderbar kreieren. In unserem Beitrag zu Snacks selber machen finden Sie eine kleine Anleitung dafür.
Doch auch vor dem gebackenen Zustand können Sie noch allerhand mit dem Grundrezept anstellen und es aufpeppen. Nehmen Sie zum Beispiel ein anderes Mehl und stellen Sie eine Vollkornvariante her. Mit Kurkuma wird das Ganze zu einem optischen Hingucker. Oder Sie verwenden Chiasamen, um ein Superfood mitzuintegrieren. Geröstete Zwiebeln geben ebenfalls eine Geschmackskomponente, die wunderbar zu herzhaften Gerichten passt. Sie sehen: Hier stehen Ihnen noch so einige Optionen zur Verfügung. Probieren Sie sich also einfach mal aus!
Weiterführende Links:
www.de.wikipedia.org/…/Baguette
www.frankreich-webazine.de/10-typisch-franzoesische-brotsorten/
www.hager.co.at/warum-das-baguette-eigentlich-von-einem-wiener-erfunden-wurde/
www.simply-yummy.de/…/baguette
www.momsdish.com/baguette