Die saftig rote Beere ist eine beliebte Nascherei und Grundlage vieler süßer Rezepte in den warmen Sommermonaten. Doch wussten Sie schon, dass die Erdbeere eine Nuss ist? Oder das sie ursprünglich als Heilpflanze galt? Und wann sie eigentlich Saison hat? Das und alles, was Sie sonst über die Gartenerdbeere wissen müssen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Traditionsfrucht Erdbeere

Erdbeeren wurden in ihrer Urform, der Walderdbeere, bereits in der Steinzeit verzehrt. Damals waren sie viel kleiner, dunkler und kräftiger im Geschmack. Im Mittelalter wurde sie als Heilpflanze eingesetzt. Noch heute werden manchen Tees Erdbeerblätter beigemengt. Ihnen wird nachgesagt, dass sie das Altern der Zellen verlangsamen, Falten entgegenwirken und das Herz stärken. Ob das wirklich stimmt, ist schwer nachzuweisen, aber das Naschen macht sich ja schon geschmacklich bezahlt!

Die heutige Supermarkt-Erdbeere ist vermutlich durch eine Kreuzung zwischen zwei Sorten entstanden, als diese im 18. Jahrhundert nach Europa importiert wurden. Ihre Größe hat die heutige Gartenerdbeere der chilenischen Verwandten zu verdanken, ihr intensives Aroma hingegen der Scharlach-Erdbeere. Das Beste aus beiden Pflanzen also.

Eine kleine Walderdbeere wächst

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So gesund ist die Gartenerdbeere

Wussten Sie, dass der Vitamin-C-Gehalt von Erdbeeren höher ist als der von Orangen? Auch mit Eisen, Kalzium, Kalium und Zink kann die rote Leckerei glänzen. Da sie zu etwa 90 % aus Wasser besteht enthält die Gartenerdbeere kaum Kalorien. Das macht sie zu einer beliebten Ergänzung des ausgewogenen Speiseplans in vielen Ernährungsweisen.

Zudem enthalten Erdbeeren Folat – natürlich vorkommende Folsäure – welches unser Körper nicht selbst herstellen kann. Folsäure wird vor allem in der Schwangerschaft für die Entwicklung des ungeborenen Kindes benötigt und sollte idealerweise schon vor einer gewünschten Schwangerschaft eingenommen werden. Erdbeeren vor und währenddessen sind auf jeden Fall eine leckere Erfrischung und gut für Mutter und Kind.

In einer Kokosnuss efindet sich Joghurt mit Chia Samen und Erdbeeren

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Wann schmecken sie am besten?

Die Erdbeer-Saison reicht in den deutschen Breitengraden von Mai bis Juli im Freiland. Gemeinsam mit anderen Früchten haben wir das auch in unserem Beitrag über den Saisonkalender für Obst festgehalten. Aufgrund der steigenden Temperaturen kann mittlerweile auch bis in den August hinein die frische Gartenerdbeere von den Feldern geerntet werden. Und wenn Sie schon früher in den Genuss dieser Köstlichkeit kommen möchten, können Sie auf regionale Erdbeeren aus Gewächshäusern ab April zurückgreifen.

Bei Erdbeeren im Winter ist Vorsicht geboten. Diese werden meist aus Spanien, Marokko oder der Türkei importiert. Lange Transportwege, zu frühe Ernte und billige Preise führen oft dazu, dass diese Erdbeeren nicht so gut schmecken und enorm viel CO2 verursachen. Wirklich vollmundige, frische und vitaminreiche Erdbeeren erhalten Sie am besten von Selbstpflück-Feldern oder aus dem eigenen Garten. Alternativ können Sie ganzjährig zu tiefgefrorenen Erdbeeren greifen. Diese werden sehr reif geerntet und direkt nach der Ernte schockgefrostet. Dadurch bleiben fast alle Vitamine sowie der intensive Geschmack erhalten.

Gartenerdbeeren aus Samen züchten

Sie haben richtig gelesen: Gartenerdbeeren kann man nicht nur zum Sofortverzehr im Obstregal und als Pflanze zum Anbauen im Gartenfachmarkt kaufen. Man kann sie aus Samen selbst ziehen. Also besser gesagt aus den Nüsschen auf der Scheinfrucht. Das funktioniert auch auf dem Balkon, falls Sie keinen Garten haben.

Die kleinen keimfähigen Erdbeersamen kann man mit etwas Geduld mithilfe eines feinen Siebes oder einer Pipette absammeln. Die vom Fruchtfleisch getrennten, gewaschenen und getrockneten Nüsschen können wie alle anderen kleinen Sämlinge herangezogen und in Erde gepflanzt werden.

Dabei sollten Sie darauf achten Bio-Erdbeeren zu verwenden oder Saatgut von privaten Züchtern zu kaufen. Denn viele Supermarkt-Erdbeeren sind nicht samenfest und können nicht zum eigenen Anbau verwendet werden. Der Ankauf beim Hobby-Züchter hat auch noch den Vorteil, dass Sie alte Erdbeersorten, die gar nicht im Supermarkt erhältlich sind, im eigenen Garten anbauen können. Das erhält die Sortenvielfalt und lässt die roten Leckereien nie langweilig werden.

Warum Erdbeeren Nüsse sind & alles, was Sie noch wissen müssen

Frische Gartenerdbeeren sind meistens im Obstregal bei den Beeren zu finden. Wussten Sie aber, dass eigentlich für eine Erdbeere “Nuss” das richtige Wort ist? Besser gesagt Sammelnussfrucht (Fragiara). Botanisch gesehen gehört sie genau wie die Hagebutte zu den Rosengewächsen und das leckere Rote ist lediglich die Schale. Die wirklichen Früchte der werden Nüsschen genannt. Sie sind als kleine gelbe Körnchen auf dem Scheinfruchtkörper, den wir so gerne essen, zu sehen.

Viele Erdbeeren, die das ganze Bild ausfüllen

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So wird sie richtig sauber

Erdbeeren sind empfindliche Früchtchen. Eine Reinigung unter fließendem Wasser kann das weiche Fruchtfleisch beschädigen und matschig werden lassen. Besser eignet sich eine sanfte Brause, die in manche Küchenarmaturen integriert ist. Oder ein handwarmes Wasserbad, in dem wenige Gartenerdbeeren genug Platz haben, um frei zu schwimmen.

Den Strunk sollten Sie erst nach dem sanften Bad entfernen, damit Schmutz von den Blättern nicht ins Innere eindringen kann. Gewaschen werden sollten sie übrigens immer nur unmittelbar vor dem Verzehr, da sie sonst schneller verderben.

Eine Erdbeere fällt in Wasser

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Lagerung von Gartenerdbeeren

Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollten Sie Gartenerdbeeren richtig lagern. Empfehlenswert ist eine Lagerung bei Zimmertemperatur und der Verzehr am Tag der Ernte oder des Kaufes. Das ist natürlich nicht immer möglich. In diesem Fall können Sie die ungewaschenen Erdbeeren mit einem kleinen scharfen Messer von matschigen und dunklen Stellen befreien, den Strunk aber dran lassen.

Legen Sie nicht zu viele Erdbeeren (sie zerdrücken sich sonst gegenseitig) in ein Sieb, mit Küchenkrepp oder einem Geschirrtuch darunter. Dadurch wird Wasseransammlungen entgegengewirkt, die den Verderb beschleunigen würde. So halten sich die empfindlichen Sammelnussfrüchte bis zu zwei Tage im Gemüsefach Ihres Kühlschranks.

Gartenerdbeeren liegen in einem Metalltopf

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Quellen
www.utopia.de/ratgeber/warum-die-erdbeere-eine-nuss-ist/
www.transgen.de/lexikon-nutzpflanzen/1883.erdbeere.html
www.utopia.de/ratgeber/erdbeeren-richtig-lagern-so-bleiben-sie-laenger-frisch/