Karotte, Zucchini und Co.: Die meisten verbinden mit diesen leckeren Gemüsesorten entweder köstliche Beilagen für deftige Gerichte oder schmackhafte Snacks in Form von Rohkost. Wussten Sie aber, dass man auch damit backen kann? Wir verraten Ihnen, wie Sie einen herzhaften oder süßen Gemüsekuchen ganz leicht selbst kreieren können, was Sie dafür brauchen und wie er gelingt – einschließlich zweier delikater Rezepte. Lesen Sie jetzt weiter!

Muss nicht herzhaft sein: Vorteile eines Gemüsekuchens

Wussten Sie, dass Gemüsekuchen für Ihre Saftigkeit bekannt sind? Viele Sorten haben einen hohen Wassergehalt, der für eine angenehme Feuchte im Gebäck sorgt. Damit kann wunderbar eine Menge Fett im Teig ersetzt werden, sodass er anschließend nicht zu schwer im Magen liegen wird.

Doch das war noch nicht alles. Wie unsere Überschrift schon andeutet, können Ihre Gebäcke einerseits herzhaft, andererseits aber auch süß sein. Wenn Sie Sorge haben, dass bei einer eher zuckrigen Option der Eigengeschmack zu markant sein sollte, können wir Sie beruhigen. Nach dem Backen werden Sie in der Regel gar nicht mehr bemerken, dass eine vermeintlich deftige Zutat ein Bestandteil ist.

Je nachdem, welches Gemüse Sie verwenden, können Sie sogar bei manchen Rezepten den Zucker reduzieren. Gerade, wenn Sie nach kalorienärmeren Rezepten suchen, ist das also eine gute Möglichkeit auch einmal nach solchen Optionen Ausschau zu halten. Noch dazu greifen viele Lower-Carb-Varianten auf diese Zutaten zurück.

Auch für Veganer geeignet

Einen großen Pluspunkt möchten wir noch etwas näher beleuchten: Verschiedene Faktoren beeinflussen die eigene Ernährungsform. Das haben wir auch schon in einem separaten Beitrag beleuchtet. Doch das Gute am Gemüsekuchen ist, dass er für jeden geeignet ist – selbst Veganer genießen gern einmal ein Stückchen.

Denn diese verzichten auf manche Zutaten, die fürs Backen eigentlich essenziell sind. Dazu gehören unter anderem Eier. In vielen Gebäcken dienen sie dazu, dass aus dem Teig eine einheitliche Masse wird. Mit dem Gemüse, das feucht genug ist, wie zum Beispiel Zucchini, können Sie diesen Effekt nachahmen. Und wenn Sie nach einer Alternative für Eischnee suchen, empfehlen wir Ihnen das Wasser von Kichererbsen, auch Aquafaba genannt. Wenn Sie jedoch gerade erst beginnen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, empfehlen wir Ihnen, ein Rezept zu nutzen, das von Haus aus vegan ist.

Welches Gemüse eignet sich für einen Gemüsekuchen?

Nun wollen wir uns endlich der wohl brennendsten Frage widmen: Welches Gemüse kann denn zum Backen verwendet werden? Dafür haben wir Ihnen eine kleine Übersicht entworfen. Hier erfahren Sie, welche Sorten Sie nutzen können, wann sie Saison haben und für welche Rezepte sie sich besonders geeignet sind:

Gemüse Saison Wofür
Karotte Juli bis November süß & herzhaft

Karottenkuchen

Möhrenbrot

Kürbis ca. Juli bis November (abhängig von der Sorte) süß & herzhaft

– Kürbis-Zimtschnecken

– Kürbiskuchen

– Kürbiskernbrötchen

Süßkartoffel September bis Oktober eher süß

– Süßkartoffelkekse

– Sweet Potato Pie

– Süßkartoffelbaguette

Rote Beete September bis Dezember eher süß

– Rote-Bete-Schokokuchen

Zucchini Juni bis September süß & herzhaft

– Zucchini-Brownies

– überbackene Zucchini

Kidneybohnen in der Dose: das ganze Jahr süß & herzhaft

– Kidneybohnen-Schokoladenmuffins

Avocado durch den Import: das ganze Jahr eher süß

– Avocado-Brownies

– teilweise ein Ersatz für Butter

Tomaten Juli bis September eher herzhaft

– Foccacia mit Tomaten

Pilze gelagert meist das ganze Jahr (abhängig von der Sorte) eher herzhaft

– Pfifferling-Tarte

– Waldpilze-Quiche

Paprika Juni bis September eher herzhaft

– gefüllte Paprika

– Paprika Brot

Welche Arten von Gemüsekuchen gibt es?

Tatsächlich ist diese Frage sehr leicht zu beantworten, denn grundsätzlich können Sie alle möglichen Gemüsekuchen backen. Der wohl bekannteste ist der Rührkuchen mit Möhren, wie Sie ihn bei uns kaufen können. Doch generell können Sie eigentlich alle Sorten verwenden, die sich raspeln und somit gut mit dem Teig verbinden lassen.

Auch sogenannte Pasteten lassen sich wunderbar mit Gemüse füllen. Eines der bekanntesten Rezepte ist wohl der sogenannte Sweet Potato bzw. der Pumpkin Pie. Diese Anleitungen, werden vor allem in den Vereinigten Staaten an Thanksgiving serviert und bestehen hauptsächlich aus Süßkartoffel bzw. Kürbis. Dabei wird als Basis ein ganz klassischer Mürbeteig verwendet. Mehr Inspirationen dazu finden Sie in unserem Blogbeitrag über Teigarten.

Doch auch Muffins oder Brownies lassen sich wunderbar mit ein bisschen Grünzeug aufpeppen. Und sogar ein Käsekuchen kann beispielsweise mit Avocado kreiert werden. Zur herzhaften Gemüsetorte passt beispielsweise ein Hefeteig. Dann gleicht das Ganze schon etwas einer Pizza. Und wenn Sie gerne kräftige Tarte essen, sind dort ebenfalls die Vegetabilien nicht weit. Sie sehen: Hier gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, die nur darauf warten, von Ihnen ausprobiert zu werden. Wir stellen Ihnen jetzt zwei Optionen vor.

Was müssen Sie beim Backen mit Gemüse beachten?

Sind Sie guter Dinge und möchten ein schon bestehendes Rezept mit den herzhaften Früchten aufpeppen? Dann gibt es doch einige Details, die Sie bedenken sollten. So sollten Sie darauf achten, dass die Vegetabilien oft andere Ansprüche haben. Sie müssen also die Temperatur und / oder die Backzeit anpassen, damit der Gemüsekuchen wirklich gelingt.

Auch die richtige Zubereitung spielt eine Rolle. Schließlich machen sich zum Beispiel große Scheiben einer Zucchini in einem Teig nicht wirklich gut. Oft müssen Sie diese Zutaten pürieren oder raspeln. Bei Kürbis oder Süßkartoffel sollten Sie hingegen zuvor das Ganze kochen, damit sie weicher werden und leichter verarbeitet werden können.

Wenn Sie herzhaft backen, ist es jedoch ebenfalls möglich, mit etwas größeren Stücken zu hantieren, denn dort ist oftmals das Gemüse der Star. Hier wird mit den richtigen Gewürzen und Kräutern der Geschmack noch etwas verstärkt. Paprika, Möhren und Co. dürfen gern noch etwas Biss haben, damit Sie die ursprüngliche Konsistenz noch erkennen können.

Eine Person schält eine Zucchini

Foto: © Caroline Attwood, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Die süße Verführung: der Zucchini-Kuchen

Zucchini ist von Natur aus ohne die passenden Gewürze nicht sehr intensiv im Geschmack. Das liegt vor allem daran, dass sie zu 93 Prozent aus Wasser besteht. Deshalb eignet sie sich auch wunderbar für das nun folgende, süße Rezept für einen Gemüsekuchen. Sie benötigen:

Für den Teig:

  • 125 g Öl
  • 200 g Zucker
  • 80 g braunen Zucker
  • 2 große Eier
  • 2 TL Vanilleextrakt
  • 525 g geraspelte Zucchini
  • 260 g Mehl
  • 3 TL Zimt
  • ¼ TL Muskatnuss
  • ½ TL Natron
  • 2 TL Backpulver
  • 1 TL Salz
  • 160 g Schokoladentropfen (optional)

Für die Glasur:

  • 225 g Frischkäse
  • 225 g Butter (Raumtemperatur)
  • 390 g Puderzucker
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 1 EL Milch
  • Zimt

So geht’s:

  1. Heizen Sie den Ofen auf 175 Grad Celsius vor und fetten Sie Ihre Springform mit etwas Butter ein.
  2. Verrühren Sie in einer Schüssel das Öl, die beiden Zuckersorten, die Eier und den Vanilleextrakt.
  3. Geben Sie nun die Zucchini hinzu und mischen Sie alles gründlich.
  4. Verrühren Sie in einer zweiten Schüssel anschließend Mehl, Zimt, Muskatnuss, Natron, Backpulver und Salz.
  5. Ist eine homogene Masse entstanden,  beginnen Sie damit, die Inhalte beider Schüsseln miteinander zu vermengen. Falls Sie die Schokoladentropfen verwenden, kommen diese nun auch dazu.
  6. Geben Sie den Teig in die Springform und lassen Sie alles 40 bis 45 Minuten backen.
  7. Wenn der Kuchen abgekühlt ist, kann es an die Glasur gehen.
  8. Dazu schlagen Sie den Frischkäse und die Butter auf bis sie sich verbunden haben und eine cremige Konsistenz entstanden ist.
  9. Fügen Sie jetzt den Puderzucker, die Milch und den Vanilleextrakt hinzu.
  10. Geben Sie die Glasur auf den Kuchen und verstreichen Sie sie.

Und schon sind Sie fertig. Ein schneller Kuchen, der bestimmt wunderbar bei der nächsten Kaffeerunde ankommt!

Eine deftige Gemüsetarte

Sind Sie eher Freund des Herzhaften? Dann wird Ihnen dieser Gemüsekuchen – eine Tarte mit verschiedenen Sorten – bestimmt zusagen. Sie ist dafür eine gute Alternative und Sie haben eine neue Rezeptidee zum Ausprobieren.

Zutaten:

  • 1 Zucchini
  • 2 rote Paprika
  • 2 rote Zwiebeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 12 Cherrytomaten
  • 225 g Blätterteig
  • 2 TL getrockneter Basilikum
  • 100 g Feta

Das Rezept:

  1. Schneiden Sie die Zucchini und die Zwiebeln in feine Scheiben. Würfeln Sie die Paprika sowie den Feta und halbieren die Cherrytomaten.
  2. Heizen Sie den Ofen auf 220 Grad vor.
  3. Geben Sie das Gemüse (außer die Tomaten) in eine Schüssel und träufeln Sie das Olivenöl darüber. Mit einem Löffel wird alles umgerührt, bis alle Zutaten mit Öl bedeckt sind.
  4. Geben Sie das Gemüse auf ein Backblech und rösten Sie es für 20 Minuten im Ofen. Fügen Sie anschließend die Tomaten dazu und lassen Sie es weitere 10 Minuten im Ofen.
  5. Legen Sie den Teig in eine passende Form und schütten Sie das geröstete Gemüse darauf. Bestreuen Sie alles mit dem Basilikum und geben Sie die Fetawürfel darüber.
  6. Schieben Sie noch einmal alles für 20 Minuten in den Ofen.

Genießen Sie die Tarte mit einem frischen Salat oder einfach so. Haben Sie Lust auf noch mehr deftige Köstlichkeiten aus dem Ofen? Dann probieren Sie doch einmal unsere herzhaften Muffins oder auch die himmlische Quiche Lorraine. Bon Appetit!

Ein Gemüsekuchen mit getrockneten Tomaten

Foto: © LUM3N, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Weiterführende Links:
www.schwartz.co.uk/…/roasted-vegetable-and-feta-tarts
www.cookiedoughandovenmitt.com/zucchini-cake/
www.eatsmarter.de/saisonkalender
blog.meincupcake.de/backen-mit-gemuese-vorteile-tipps-und-tricks/
www.foodboom.de/…/backen-mit-gemuese#backen-mit-avocado