Wir alle lieben diese ganz besondere, herzhafte Speise – ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, keiner kann ihr widerstehen. Doch anstatt sie nur zu bestellen oder im Restaurant zu essen, kann das Pizza Backen zu Hause noch viel leckerer – und unterhaltsamer – werden. Wir geben Ihnen einige Tipps und Tricks mit auf den Weg und verhelfen Ihnen zum perfekten Teig!

Ein kleiner Exkurs: die Geschichte der Pizza

Wie viele leckere Speisen hat auch die Pizza ihren Ursprung in Italien, genauer in Neapel. Hier stellte man den Teig ganz einfach aus Mehl und Wasser her und ließ ihn über mehrere Tage ruhen. Danach zupfte man Stücken davon ab und rollte sie dünn aus. Anschließend wurden diese belegt und für 2 bis 3 Minuten im Holzkohleofen gebacken. Aus diesem Prozess leitet sich auch die Bezeichnung ab: „piceà“ steht für zupfen und wurde zu Pizza stilisiert.

Dieses einfache Gebäck muss nach neapolitanischer Art gar nicht unbedingt mit Tomatensauce, ja nicht einmal mit Käse belegt werden. Ganz klassisch spielt hier das Olivenöl, vermengt mit etwas Knoblauch und Oregano eine viel größere Rolle. Ist das einmal auf dem Teig verteilt, dürfen natürlich auch andere Zutaten hinzukommen – müssen aber nicht. Doch schauen wir uns die Geschichte der Pizza noch einmal etwas genauer an.

Als alles begann: Antike

Im Grunde kann man die Idee der Pizza bis in die Steinzeit verfolgen, wo Körner gemahlen, mit Wasser vermengt und anschließend über dem Feuer gebacken wurden. Doch den eigentlichen Vorläufer finden wir bei den Griechen: das Plankuntos – ein besonders flaches Brot. In der Antike entwickelten die Römer dieses Rezept weiter und verfeinerten es mit Olivenöl.

Es ist in der „Geschichte Roms“ von Marcus Porcius Cato, dass im 3. Jahrhundert vor Christus zum ersten Mal die Pizza erwähnt wird. Beschrieben wird sie als flacher, runder Teig, der mit Kräutern, Honig und Olivenöl bestrichen und auf Schilden gebacken wurde. Über 4 Jahrhunderte später findet sich dann das erste richtige Rezept.

Im Kochbuch von Marcus Gavius Apicius beschrieb er einen Teig, der vor dem Backen mit anderen Zutat belegt wurde. Darunter unter anderem Käse, Knoblauch und verschiedenem Fleisch. Ähnlich bereiten wir die Pizza noch heute zu.

Ein Wendepunkt: das Mittelalter

Im 16. Jahrhundert gelangten die Tomaten nach Europa. Seefahrer brachten sie von ihren Fahrten in die neue Welt mit – und eröffneten damit völlig neue Türen für die Ära der Pizza. Denn die Tomatensauce wurde nun fester Teil vieler Rezepte, so auch der klassischen Margarita.

Wirklich bekannt wurde sie zunächst europaweit, denn der Adel entdeckte schnell das herzhafte Gebäck für sich. So geschah es zum Beispiel, dass sich die Königin Maria Carolina d’Asburgo Lorena einen eigenen Pizzaofen in ihre Sommerresidenz einbauen ließ. Erst im 19. Jahrhundert kam die Pizza dann in die USA, als italienische Migranten in das Land auswanderten.

Selbst Pizza backen – gar nicht so schwer

Ist Ihnen jetzt auch schon das Wasser im Mund zusammengelaufen? Dann wollen wir Sie nicht länger warten lassen und Ihnen verraten, wie leicht Pizza backen eigentlich ist. Dazu haben wir zwei Teig-Rezepte für Sie – das eine ganz klassisch neapolitanisch und das andere eine modernere Interpretation mit Vollkornmehl. Beide bilden eine hervorragende Basis für die verschiedensten Beläge.

Klassisch italienischer Pizzateig

Eine typisch neapolitanische Pizza besteht aus einem flachen Teig, der nur am Rand kräftig aufgeht. Das Ganze ist herrlich knusprig und ganz einfach herzustellen, denn eigentlich braucht es nur vier Zutaten. Allerdings ist auch eine Menge Zeit nötig – nicht für die Zubereitung selbst, aber damit der Teig auch richtig ausgehen kann. Darin liegt nämlich das eigentliche Geheimnis der italienischen Pizza. Sie brauchen für ca. 4 Pizzen á etwa 24 bis 30 cm Durchmesser:

  • 500 g Mehl
  • 4 TL Salz
  • 2 TL Trockenhefe
  • 400 ml Wasser

Um den Teig herzustellen, geben Sie Salz, Mehl und Hefe in eine Schüssel und verrühren alles. Gießen Sie erst danach das Wasser hinzu und verkneten Sie das Ganze gut, bis kein Mehl mehr am Boden übrig ist. Decken Sie die Schüssel dann ab und lassen Sie den Teig für etwa 12 Stunden gehen. Teilen Sie nun den Teig in vier gleich große Stücke und verpacken Sie diese einzeln z.B. in Tupperdosen oder in Frischhaltefolie.

Pizzaklumpen werden ausgerollt und auf ein Blech gelegt

Foto: © jackmac34, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Im Kühlschrank gehen diese Teigklumpen über den Verlauf von 2 bis 4 Tagen richtig auf und ergeben dann den perfekten neapolitanischen Boden. Bevor Sie die Pizza backen, lassen Sie den Teig sich am besten etwa 2 Stunden bei Zimmertemperatur erwärmen. Danach einfach ausrollen, belegen und für ca. 15 Minuten bei 180°C (Umluft) bzw. 200°C (Ober-/Unterhitze) backen.

Für mehr Abwechslung: Vollkorn-Pizzateig

Vollkornmehl ist reich an Vitaminen und Mineralien, die aus der Schale des verarbeiteten Korns stammen. Nutzen Sie also dieses (zumindest anteilig), um Ihren Pizzateig herzustellen, hat so mancher beim Schlemmen ein nicht mehr ganz so schlechtes Gewissen. Probieren Sie also auch einmal diese Variante aus. Dazu brauchen Sie für 4 Pizzen ebenfalls mit einem Durchmesser von 24 bis 30 cm – je nachdem wie dünn Sie den Teig ausrollen:

  • 500 ml lauwarmes Wasser
  • 500 g Vollkornmehl (alternative 50-50 Weizen- und Vollkornmehl)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Salz
  • 4 TL Trockenhefe

Damit das Pizza Backen gelingt, geben Sie zunächst den Zucker, das Öl, Wasser und die Hefe in eine große Schüssel und verrühren alles kurz. Lassen Sie es dann für 5 Minuten stehen – es werden sich kleine Blasen bilden. Fügen Sie dann Mehl und Salz der Mischung hinzu und verkneten Sie alles miteinander, bis eine große Kugel entstanden ist. Ist diese noch sehr klebrig, mischen Sie einfach noch ein wenig Mehl dazu.

Nachdem der Teig zirka 4 Stunden bei Zimmertemperatur gegangen ist, können Sie ihn in vier Stücke teilen und dann gleich ausrollen. Belegen Sie ihn nach Belieben und backen Sie ihn anschließend bei 200°C (O/U) oder 180°C (Umluft) für ca. 15 bis 20 Minuten aus.

Der leckerste Pizzabelag: Was gehört drauf

Wenn Sie Ihre eigene Pizza backen, sind Ihrer Fantasie beim Belegen natürlich keine Grenzen gesetzt – das ist ja auch das Schöne an dem ganzen Prozess. Erlaubt ist, was gefällt. Wir können Ihnen nur einige Tipps mit auf den Weg geben, was sich auf einer Pizza auf jeden Fall richtig gut macht.

Die Basis: Pizzasauce

Um eine leckere Pizza backen zu können, braucht es eine leckere Sauce. Ganz klassisch können Sie hier zum Beispiel zu etwas Olivenöl gemischt mit Oregano und Salz greifen. Aber auch die Tomatensauce gehört zu den absoluten Favoriten. Es gibt dabei einige spezielle Pizzasaucen zu kaufen, Sie können aber auch einfach zu einer Dose passierte Tomaten greifen. Oder Sie stellen Ihre eigene her – das geht so:

Zutaten:

  • 1 Dose passierte Tomaten
  • 1 TL Oregano
  • 1 TL italienische Kräuter
  • 1 TL Knoblauch
  • 1 Prise Salz

Geben Sie die Tomaten in einen kleinen Topf und lassen Sie sie kurz aufkochen. Ergänzen Sie danach die Gewürze und lassen Sie die Sauce für weitere 5 Minuten köcheln. Et voila: Die Pizzasauce ist fertig und kann gleich auf dem Teig verteilt werden. Nur so gebacken ist das Ganze schon ein wahrer Genuss!

Ganz nach Herzenslust: Der Belag

Natürlich kann auf die Sauce auch noch viel mehr Belag – zunächst aber der Käse. Typisch italienisch wird hierbei Mozzarella verwendet. Sie können aber auch zu Gouda, Emmentaler oder anderen Sorten greifen – eben das, was Ihnen am besten schmeckt.

Zudem kann Fleisch und Fisch auf die Pizza:

  • Gekochter oder roher Schinken
  • Salami
  • Gebratenes Huhn in Streifen
  • Hackfleisch
  • Speck
  • Thunfisch (am besten in Öl eingelegt)
  • Räucherlachs
  • Sardellen
  • Meeresfrüchte und Shrimps

Auch Gemüse darf beim Pizza Backen nicht fehlen:

  • Tomaten in Scheiben
  • Oliven
  • Paprika
  • Aubergine
  • Champignons & andere Pilze
  • Chili oder Peperoni
  • Zucchini
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Kartoffelscheiben
  • Rucola
  • Avocado
  • Artischocken
  • Spinat
Eine Pizza mit frischen Zutaten ist bereit in den Ofen geschoben zu werden

Foto: © ponce_photography, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Und wer ein wenig experimentieren möchte, packt noch Obst obendrauf:

  • Feigen
  • Ananas
  • Erdbeeren
  • Pfirsich

Um das Ganze abzurunden, dürfen auch Kräuter eingesetzt werden:

  • Basilikum
  • Oregano
  • Petersilie
  • Rosmarin
  • Salz & Pfeffer
  • Thymian

Echte Italiener schlagen zwar manchmal die Hände über dem Kopf zusammen, was manch einer mit ihrem Kulturgut Pizza so alles anstellt. Aber wir würden sagen: Was der Italiener nicht weiß, macht ihn nicht heiß. In diesem Sinne wünschen wir einen guten Appetit!

Quellen
www.traum-pizza.de/geschichte-pizza/
www.traum-pizza.de/…/pizza-geschichte-altertum-antike/
www.traum-pizza.de/…/pizza-geschichte-mittelalter/
www.seriouseats.com/…/basic-neapolitan-pizza-dough-recipe.html
www.foodlets.com/…/easy-whole-wheat-pizza-dough/
www.joyfoodsunshine.com/easy-homemade-pizza-sauce-recipe/
www1.wdr.de/…/pizza-belag-100.html
www.ekitchen.de/…/pizzabelag-226723.html
www.anunblurredlady.com/…/25-pizza-recipes-that-are-cheesy-deliciousness.html/