Resteverwertung – aus alt mach lecker
Wir kennen es wahrscheinlich alle: Beim Backen bleiben noch Teig und Streusel übrig, die Plätzchen sind zu trocken geworden, um sie wirklich genießen zu können. Oder auch so haben Sie noch Zutaten, die Sie nicht wegwerfen möchten. Doch was tun? Wir geben Ihnen Tipps, die Ihnen bei der Resteverwertung helfen und verraten zudem noch Optionen zur Gestaltung Ihres Alltags, um nicht immer zu viele Lebensmittel im Haus zu haben, die schnell schlecht werden. Lesen Sie jetzt weiter!
Inhaltsverzeichnis
Die Lebensmittelverschwendung in Deutschland
Das Thema Resteverwertung und der Auslöser – die Lebensmittelverschwendung – sind schon seit einigen Jahren immer wieder in den Medien vertreten. Gerade mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit, wird immer wieder darüber informiert, dass besonders die westlichen Länder noch einiges an Arbeit vor sich haben, um den Überfluss einzuschränken.
Das Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft hat im September 2019 eine Studie vorgestellt, aus der hervorgeht, dass in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen. Wobei mit 52 Prozent der private Haushalt den Großteil dazu beisteuert. Das heißt, dass innerhalb eines Jahres von einer Person zirka 75 Kilogramm entsorgt werden.
Tipps, um die Lebensmittelverschwendung zu minimieren
Die bereits genannten Zahlen sind durchaus erschreckend. Damit bei Ihnen eine kleine Veränderung Einzug halten kann, haben wir einige Tipps zusammengetragen, um den Überfluss etwas einzuschränken. Denn noch bevor es zur Resteverwertung kommt, können Sie noch einige Dinge in Ihrem Alltag übernehmen. Das beginnt schon beim Einkaufen. Hier kann Ihnen ein Einkaufszettel dabei helfen, auch wirklich nur die Dinge in den Wagen zu legen, die Sie zu Hause benötigen. Wenn Sie noch organisierter sein wollen, dann machen Sie sich schon zuvor einen Plan, was es zum Essen geben soll und holen gezielt nur diese Zutaten.
Ein weiterer Tipp lautet: Nicht hungrig einkaufen. Denn ein leerer Magen füllt den Wagen mit mehr als sie eigentlich besorgen wollten. Achten Sie ebenso auf die Qualität der Produkte. Zwar können Sie mit Großpackungen meist Geld sparen, jedoch sollten Sie bei frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fisch- und Fleischwaren wirklich nur das mitnehmen, was Sie auch zeitnah verarbeiten werden.
Ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum ist durchaus gerechtfertigt. Doch wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um eine Angabe, die das Minimum beschreibt. Mit einer Geruchs- und Sichtprobe können Sie selbst oft ganz gut einschätzen, ob die Zutaten noch verwendbar sind. Gerade trockene Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln, Reis oder Linsen können in den meisten Fällen auch noch länger zubereitet werden.
Herzhafte Resteverwertung – so einfach geht’s
Sind noch Lebensmittel vom Kochen und Backen mit herzhaften Zutaten übrig geblieben? Dann ist das zum Glück kein Grund, diese wegzuwerfen. Wir werden Ihnen im Folgenden ein paar Vorschläge mit an die Hand geben, wie Sie die Resteverwertung meistern können und damit sogar noch Ihren kulinarischen Horizont erweitern.
Gemüse
Vielleicht kennen Sie das Problem: Sie haben schon eine ganze Weile Möhren, Zucchini und Co. in Ihrem Kühlschrank liegen. Diese schimmeln zwar nicht, sind aber nicht mehr wirklich knackig? Dann haben Sie die verschiedensten Möglichkeiten. So können Sie für ein einfaches Abendessen alles schälen und klein schneiden und mit ein paar Gewürzen und Öl im Ofen rösten. Oder aber Sie lassen das Ganze in Gemüsebrühe köcheln, pürieren es anschließend und schon steht ein leckerer Eintopf auf dem Tisch.
Vergessen wir auch nicht das Lieblingsessen von vielen: die Pizza. Haben Sie noch eine Packung passierte Tomaten offen? Dann ab damit auf den Teig, ein bisschen gewürzt, Käse und Ihren favorisierten Belag, hier eignet sich ebenfalls das übriggebliebene Gemüse, und nach der Backzeit im Ofen können Sie das italienische Nationalgericht genießen. In unserem Beitrag über Gemüsekuchen haben wir Ihnen zudem Optionen vorgestellt, wie sich aus den vermeintlich herzhaften Vegetabilien auch süße Gebäcke zaubern lassen.
Fisch und Fleisch
Gerade bei Fisch und Fleisch können schnell große Fragezeichen auftauchen, wenn es um die Resteverwertung dieser geht. Doch wir schaffen Abhilfe. Ist noch etwas vom Sonntagsbraten da? Dann schneiden Sie diesen doch einfach in dünne Scheiben und belegen Sie damit Ihr frisches Brot. In einem anderen Beitrag lesen Sie sogar, wie Sie einfaches Brot backen.Für diese Variante eignet sich Fisch übrigens genauso. Zusammen mit Remoulade oder Mayonnaise und ein paar Kräutern kreieren Sie einen leckeren Snack.
Doch das war noch nicht alles. Sie lieben gefüllte Teigtaschen? Warum dann nicht auch hier den schon vorhandenen Fisch bzw. das Fleisch dafür verwenden? So können Sie quasi im Voraus die entstehenden Reste schon verplanen. Eine weitere schnelle Variante ist ein Salat. Hier können Sie einfach Ihre Lieblingszutaten zusammen werfen und schon haben Sie Ihre Reste wieder minimiert.
Nudeln, Kartoffeln und Co.
Gerade bei den kalorienhaltigeren Lebensmitteln kann es schnell dazu kommen, dass man zu viel macht und alle schon schneller satt sind, als gedacht. Jetzt geht es also an die Resteverwertung – zum Glück ist es besonders einfach, etwas Neues aus diesen Zutaten zu zaubern. Kalte Nudeln passen beispielsweise perfekt in einen Salat. Oder aber Sie kombinieren sie mit anderen Zutaten, streuen etwas Käse darüber, et voilà, schon genießen Sie einen schmackhaften Auflauf. Das Gleiche funktioniert natürlich auch mit Reis. Wobei Sie den ebenfalls mit z.B. Karotten, Frühlingszwiebeln und Ei anbraten können.
Auch Kartoffeln gehören zu den Lebensmitteln, die immer mal übrig bleiben. Doch vor allem hier haben Sie wirklich eine Menge an Optionen. Eine herzhafte Variante wäre es zum Beispiel, die Erdäpfeln und in der Pfanne mit Zwiebeln und Speck anzubraten. Doch wussten Sie, dass es ebenso süß geht? In unserem Beitrag, stellen wir Ihnen vor, wie Sie mit Kartoffeln backen. Vom Brot bis zu süße Leckerbissen ist hier alles dabei!
Resteverwertung mit süßen Zutaten
Auch beim Backen kann es dazu kommen, dass immer mal etwas übrig bleibt. Wenn Ihnen vielleicht nicht gleich die ersten Ideen zur Resteverwertung kommen, dann sind wir zur Stelle. So kann aus angebrochener Schokolade, Obst und Co. noch so einiges herausgeholt werden.
Obst
Ähnlich wie beim Gemüse warten vielseitige Optionen bei der Resteverwertung auf Sie. Beginnen wir doch einmal mit einem Klassiker: dem Obstsalat. Ein paar Bananen, Äpfel, Apfelsinen und eigentlich alles, was Sie an Früchten finden, passen in einen solchen. Doch damit nicht genug: Haben Sie Gäste? Dann nehmen Sie doch diese Gelegenheit wahr und machen Sie kleine Spieße mit Ihrem Lieblingsobst.
Apropos Besuch: Haben Sie noch einen fertigen Tortenboden? Dann belegen Sie ihn doch einfach mit den übrigen Früchten. Zu Waffeln oder Eierkuchen als Topping passen sie ebenfalls wunderbar. Sie können natürlich auch immer noch Marmelade oder Gelee zubereiten. In unserem Blog finden Sie die verschiedensten Rezepte, was sich mit Obst alles noch so anstellen lässt.
Teig, Streusel und Plätzchen
Manchmal hat man den Salat: Das Rezept war für eine ganz andere Backform ausgelegt als man ursprünglich angenommen hat. Doch dieser extra Teig muss zum Glück nicht in die Tonne. Hier gibt es zahlreiche Alternativen, die noch dazu gut schmecken. Aus Hefeteig, wenn er schon gegangen ist, lassen sich beispielsweise leckere Pizzastangen backen, für die Sie nicht mehr als Öl, Kräuter und Käse benötigen. Ist der Teig noch nicht aufgegangen, lässt er sich sogar einfrieren und somit länger haltbar für den nächsten Einsatz machen.
Auch Blätterteig lässt sich unkompliziert weiter verarbeiten. So können Sie bei dieser Resteverwertung beispielsweise kleine gefüllte Taschen oder andere Leckerbissen backen. Aus einem normalen Rührkuchenteig wiederum lassen sich ganz schnell himmlische Cakepops zaubern. Zur Verzierung eignen sich übrig gebliebene Streusel wunderbar.
Plätzchen wiederum, die durchs lange Herumliegen schon ziemlich hart geworden sind und sich auch nicht mehr so zum Genuss bei Kaffee und Tee eignen, lassen sich übrigens auch wiederverwerten. So eignen sie sich zum Beispiel für einen leckeren Keksboden einer Torte. Einfach alles etwas zerkleinern und schon haben Sie eine Verwendung für diese Reste gefunden. Sie können sie ebenfalls als knuspriges Topping für Desserts verwenden.
Süßigkeiten
Für viele unvorstellbar, aber bei anderen wahrscheinlich immer mal wieder Realität: angebrochene Schokolade. Natürlich haben Sie immer die Chance, diese einfach so zu schnabulieren. Doch wie wäre es, wenn Sie damit eine kreative Resteverwertung ausprobieren? Wir sprechen von Bruchschokolade. Auch ein tolles Geschenk zu Weihnachten oder Geburtstagen.
Und so geht’s: Brechen Sie die Tafel in gleichmäßige Stücke und legen Sie sie auf ein flaches Backblech. Nach 10 Minuten im Ofen bei 50 Grad Celsius nehmen Sie dieses wieder heraus. Jetzt sollte die Schokolade geschmolzen sein. Mit einem Holzstäbchen können Sie nun hübsche Muster hineinmalen. Außerdem ist es nun an der Zeit, die liebsten Toppings in die weiche Masse zu drücken. Das kann von getrockneten Früchten, Nüssen bis hin zu kleinen Brezeln, Marshmallows oder Popcorn gehen. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Gummibärchen, Schokolinsen und Co. lassen sich zudem wunderbar zum Verzieren von einem Lebkuchenhaus verwenden oder als Topping für Ihre liebste Eiscreme. Auch andere Kuchen werden mit diesen bunten Süßigkeiten noch mehr aufgewertet. Sie sehen: Hier gibt es ebenfalls eine Menge an leckeren Optionen für Sie! Probieren Sie es einfach mal aus und bringen Sie Ihre Resteverwertung auf das nächste Level.
Weiterführende Links:
www.kuechengoetter.de/…/resteverwertung
www.rewe.de/…/tipps-resteverwertung/
www,nachhaltig-sein.info/…/18-tipps-gegen-lebensmittelverschwendung-essen-retten-muell-vermeiden
www.bmel.de/…/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html