Spanien ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel: Hier bekommen Sie vor allem viel Sonne ab und können sich entweder im Meer abkühlen oder aber im Schatten der verschiedenen Gebirge ausruhen. Doch auch kulinarisch kann sich das Land im Süden Europa sehen lassen. Viel spanisches Gebäck ist über die Grenzen hinaus bekannt. Um welche süßen und herzhaften Spezialitäten es sich dabei handelt und wie Sie zwei der bekanntesten – Churros und Empanadas – selber machen, erfahren Sie hier. Lesen Sie jetzt weiter!

Süßes spanisches Gebäck: traditionell und lokal

Gerade bei den süßen Speisen sind die Spanier ganz vorn mit dabei. Das hat unter anderem damit zu tun, dass die Südeuropäer zum Frühstück bereits gern zuckrige Snacks essen. Diese unterscheiden sich von Region zu Region. Schließlich besteht das Land offiziell aus 2 autonomen Städten und 17 autonomen Gemeinschaften, die wiederum in 50 Provinzen unterteilt sind. Sie sehen schon: Für alle ein spanisches Gebäck aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Doch wir haben vier köstliche Beispiele für Sie herausgesucht.

Das isst man in Asturien

Asturien ist eine autonome Gemeinschaft, die im Nord-Westen des Landes und direkt am Kantabrischen Meer, eine Bucht des Atlantischen Ozeans, liegt. Ein spanisches Gebäck, das in dieser Region besonders beliebt ist, nennt sich Casadielles. Der Name leitet sich wahrscheinlich von einer Verformung des Wortes “Cosadielles” ab, das so heißt wie “Ich sehe was, was du nicht siehst.”. Früher wurde diese Köstlichkeit vor allem zu Weihnachten bzw. Karneval gereicht. Doch mittlerweile gibt es sie zu jeder Jahreszeit.

Doch womit haben Sie es hierbei genau zu tun? Es handelt sich um ein rohrförmiges Gebäck, das ungefähr 15 Zentimeter lang ist. Beide Enden sind geschlossen. Das muss auch sein, da sich innen eine Füllung aus Walnüssen, Zucker und Anis befindet, die sonst auslaufen würde. Es gibt Gegenden von Asturien, in der der Anis durch Weißwein ersetzt wird bzw. die Walnüsse mit Haselnüssen. Der Teig, bestehend aus Mehl, Butter und Salz, selbst wird entweder frittiert, damit er schön knusprig ist oder aber man verwendet Blätterteig und bäckt alles im Ofen.

Typisch Mallorquinisch mit Mandeln

Wo Mallorca liegt, müssen wir wahrscheinlich den wenigsten erklären. Schließlich ist die Mittelmeerinsel eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und gilt sogar (inoffiziell natürlich) als 17. Bundesland. Ein typisch spanisches Gebäck, das hier zu den lokalen Spezialitäten zählt, ist der Gató de almendra, ein saftiger Mandelkuchen, der es mittlerweile auch auf die anderen balearischen Inseln geschafft hat.

Die Geschichte dieses Mandelkuchens beginnt schon sehr früh. Denn bereits 1679 wurde er für den Bischof Bernardo Contoner gebacken, der im Südenosten der Insel, genauer im Kloster San Salvador, zu Besuch war. Und seitdem ist die Hauptzutat Mandeln, genauer gesagt mallorquinische Mandeln, die mittlerweile sogar geschützt sind. Diese sind verantwortlich für den reichhaltigen Geschmack und lassen den Kuchen so schön saftig werden.

Apropos Mandeln: Ein Vorteil dieses Gebäcks ist, dass es sogar Menschen mit Glutenunverträglichkeit verköstigen können. Denn traditionellerweise wird bei der Herstellung kein Mehl, sondern nur die gemahlenen Mandeln verwendet. Abgerundet wird der Kuchen dann durch eine Schicht Puderzucker und einer Kugel Mandeleis.

Spanisches Gebäck aus Granada

Hier möchten wir Ihnen ein spanisches Gebäck vorstellen, das aus einer ganz bestimmten Stadt in Granada kommt: Santa Fe. Diese Süßigkeit nennt sich Piononos. Genauer gesagt, heißt sie Pionono de Santa Fe. Der Name leitet sich von Papst Pius IX. ab, der von 1792 bis 1878 lebte. Diesen wollte der Konditor Ceferino Isla González an seinem 50. Todestag ehren und kreierte darum die süße Leckerei.

Es handelt sich hier um einen kleinen Kuchen, der durch seine Form an die mollige Figur des Papstes erinnern sollte. Um sie zu erreichen, wird der Teig gerollt und in eine Mischung aus Zucker und Wasser getaucht. Anschließend wird er mit gerösteter Sahne überzogen und als Krönung mit Zimt bestreut. Da diese spanische Spezialität so süß und klein ist, lässt sich die Delikatesse mit nur zwei Bissen verspeisen.

Die bekannteste Süßspeise aus Katalonien

Abschließend haben wir ein spanisches Gebäck herausgesucht, das typisch für Katalonien ist, aber auch in Andorra, Aragon und den Balearen gebacken wird. Es handelt sich konkret um Coca, ein Kuchen, der gern als Nachspeise serviert wird. Der Legende nach stammt er von Hausfrauen, die zu einem nicht aufquellenden Brotteig Zucker hinzugefügt und diesen dann flach gebacken haben.

In Katalonien wird dieses Gebäck vor allem am Vorabend des St. Johannes Tag, dem 24. Juni, gegessen. Hier wird der Geburtstag des Heiligen Johannes der Täufer gefeiert. Dabei wird der Coca mit kandierten Früchten dekoriert. Außerdem wird er mit Zitronenschalen aromatisiert. Einige Versionen enthalten sogar eine dünne Schicht Marzipan.

Churros: So gelingt Ihnen das spanische Gebäck

Doch das wohl bekannteste spanische Gebäck sind die Churros. Sie haben ihren Weg mittlerweile auch nach Deutschland gefunden, sodass Sie die Teigstäbchen beispielsweise auf Weihnachtsmärkten und anderen Volksfesten verkosten können. Seinen Ursprung hat das Fettgebäck hingegen wahrscheinlich in Chino. Hier wurde es als Frühstücksgericht serviert und später von portugiesischen Händlern mitgebracht, die es um den Zucker erweiterten. Inzwischen begeistert es alle Bewohner der iberischen Halbinsel. Doch wie können auch Sie diese zuckrige Speise zu Hause kreieren? Wir verraten es Ihnen!

Sie benötigen für 18 Churros:

  • 240 ml Wasser
  • 55 g Butter
  • 140 g Zucker
  • 2 TL Zimt
  • ¼ TL Muskatnuss
  • ¼ TL Salz
  • 130 g Mehl
  • 1 großes Ei
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • Speiseöl (zum Frittieren)

So gehts:

  1. Mischen Sie in einer Schüssel 1 ½ TL Zimt und 100 g Zucker zusammen und stellen Sie es zur Seite.
  2. Geben Sie in einen großen Topf das Wasser, die Butter, den restlichen Zucker sowie Zimt, die geriebene Muskatnuss und das Salz und bringen Sie es bei mittlerer Hitze zum Kochen.
  3. Drehen Sie die Hitze langsam runter und geben Sie nun das Mehl hinzu. Rühren Sie dabei stetig, bis ein Teig ohne Klumpen entsteht.
  4. Geben Sie den Teig nun in eine große Schüssel und lassen Sie ihn für 5 Minuten abkühlen.
  5. Anschließend verwenden Sie ein Handrührgerät und geben den Vanilleextrakt sowie das Ei zum Teig hinzu und mixen alles, bis es sich gut verbunden hat.
  6. Füllen Sie den Teig jetzt in einen Spritzbeutel mit einer Tülle von zirka 1 cm mit Sternenmuster.
  7. Erhitzen Sie nun das Speiseöl. Verwenden Sie dabei eine hohe Pfanne oder einen großen Topf und geben Sie so viel Öl hinein, dass es ungefähr 4 cm hoch ist. Es sollte ca. 180 Grad heiß werden. Nutzen Sie dafür ein Kochthermometer.
  8. Drücken Sie vorsichtig den Teig in das Öl, sodass ein 15 cm langer Churro entsteht. Um ein sauberes Ende zu erhalten, nehmen Sie am besten eine Schere. Überfüllen Sie die Pfanne oder den Topf nicht und lassen Sie alles für ca. 2 Minuten pro Seite kochen, bis es goldbraun wird.
  9. Legen Sie die Churros anschließend für 2 bis 3 Minuten auf einen Teller mit Küchenpapier und wenden Sie ihn dann im Zimt und Zucker.

Am besten lassen sich Churros mit einer guten Tasse Kaffee oder Tee genießen. Dazu noch eine warme Schokoladen- oder Karamellsoße zum Dippen und das typisch spanische Erlebnis ist perfekt.

Herzhaftes spanisches Gebäck

Doch die Spanier kennen sich nicht nur mit süßen Naschereien aus. Steht Ihnen der Sinn eher nach etwas Herzhaftem? Dann haben wir Ihnen eine kleine Liste mit südlichen Leckereien zusammengestellt, nach denen Sie in Spanien oder auch einem Spezialitätenrestaurant Ausschau halten können:

Gericht Worum handelt es sich?
Empanda
  • Teigtasche mit einer Füllung aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln
  • Weitere Zutaten: Hackfleisch, Hühnchen und, am bekanntesten, Thunfisch
Hornazo
  • Tarte mit Chorizo, Schweinefilet, Eiern und Schinkenscheiben gefüllt
  • wird oft zu Ostern gegessen.
Jáveas Cocas
  • ähnlich wie die süße Version des Coca, doch hier wird der flache Brotteig mit herzhaften Zutaten wie Gemüse und traditionell mit ungesalzenem Fisch belegt

Empandas Rezept: Perfekt als Tapas

Damit Sie auch die herzhaften Spezialitäten zu Hause nachbacken können, stellen wir Ihnen nun ein Rezept für Empanadas vor. Wir erklären, wie Sie den Teig machen und wie das Ganze dann mit der passenden Füllung zu einer wirklichen Delikatesse wird.

Für den Teig brauchen Sie:

  • 390 g Mehl
  • 170 g kalte Butter
  • 120 ml Wasser
  • ¼ TL Salz

Die Füllung besteht aus:

  • 1 EL Olivenöl
  • 1 kleinen Zwiebel, gewürfelt
  • 1 Zehe Knoblauch, fein gewürfelt
  • 1 EL Thunfisch in Wasser
  • 1 rote Paprika, fein gewürfelt
  • 5 Romatomaten, fein gewürfelt
  • 1 EL frische, gehackte Petersilie
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken
  • 2 Eier

So stellen Sie den Teig her:

  1. Mischen Sie in einer großen Schüssel das Mehl und Salz.
  2. Geben Sie nun nach und nach die Butter in kleinen Stücke hinzu und vermischen Sie alles in Ihrer Küchenmaschine oder mit einem Handrührgerät, bis ein krümeliger Teig entsteht.
  3. Fügen Sie das Ei hinzu und geben Sie zunächst erst einmal 60 ml Wasser langsam aber stetig, während Sie mixen, dazu. Sollte der Teig zu trocken werden, rühren Sie nach Bedarf mehr Wasser ein. Jedoch nicht mehr als 120 ml.
  4. Wickeln Sie den Teig anschließend in Folie und legen Sie ihn für eine Stunde in den Kühlschrank.
  5. Rollen Sie den Teig aus und schneiden Sie Kreise von 10 cm Durchmesser aus.

Die Füllung geht so:

  1. Erhitzen Sie zu Beginn das Olivenöl und braten Sie die Zwiebel und die Paprika für 5 bis 7 Minuten an, bis alles weich ist.
  2. Geben Sie nun den Knoblauch hinzu und rühren Sie die Zutaten gut durch.
  3. In der Zwischenzeit können Sie bereits eines der Eier für zirka 7 Minuten kochen und anschließend pellen sowie fein würfeln.
  4. In die Pfanne kommen nun die Tomaten und der Thunfisch. Rühren Sie für weitere 5 Minuten bis alles weich und gut vermischt ist. Jetzt kommt das gewürfelte Ei noch hinzu.
  5. Nehmen Sie die Pfanne vom Herd und lassen Sie die Füllung erkalten.
  6. Legen Sie jetzt ein Backpapier auf das Blech und nehmen Sie den ausgerollten und in Kreise geschnittenen Empanadateig in die Hand. Ein Esslöffel der Füllung kommt in die Mitte, dann klappen Sie den Teig zusammen und pressen die Ränder mit einer Gabel aneinander, sodass alles gut geschlossen ist.
  7. Nehmen Sie das zweite Ei, schlagen Sie es auf, verrühren Sie das Eigelb und -weiß mit einer Gabel und pinseln Sie es über die Empanadas.
  8. Nun nur noch den Ofen auf 200 Grad vorheizen und die Empandas für 15 bis 20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Dann nichts wie los und ran an den Herd. Im Bereich spanisches Gebäck gibt es so einiges zu entdecken, ob herzhaft oder süß. Also begeben Sie sich doch einmal auf eine kulinarische Reise in den Süden Europas – ob tatsächlich im Flugzeug, in einem Restaurant oder im Komfort des eigenen Zuhauses bleibt natürlich ganz Ihnen überlassen. Hauptsache Sie genießen diese verschiedenen Köstlichkeiten, die wir Ihnen vorgestellt haben!

Weiterführende Links
www.idealista.com/…/6756-5-typisch-spanische-desserts
www.tracksandthecity.de/mandelkuchen-mallorca/
www.vickiviaja.com/de/spanische-desserts-nachtisch/
www.ger.worldtourismgroup.com/everything-you-need-know-about-catalan-coca-11919
www.sweetandsavorymeals.com/how-to-make-churros/
www.de.wikipedia.org/wiki/Empanada
www.graziellas-foodblog.de/spanischer-hornazo/
www.costanachrichten.com/…/javea-cocas-spanisch-spezialitaet-teigfladen-frauen-familien-la-coqueteria-valencia