Ob nun für den Geburtstagskuchen, das Cupcake-Topping oder auch das eine oder andere Getränk: Manchmal macht ein wenig Farbe das Ganze einfach besser. Wir wollen Ihnen hier darum erklären, wie Sie Lebensmittelfarbe selber machen können, warum sich das lohnt und worauf Sie bei der Verwendung achten sollten. Lesen Sie jetzt mehr!

Lebensmittelfarbe selber machen – aber warum eigentlich?

Wer sich nach dem Clean Eating Prinzip ernährt, wird wohl vor künstlicher Lebensmittelfarbe eher zurückschrecken. Auch viele vegane und andere bewusste Ernährungsformen harmonieren oft nicht mit jedem Farbstoff. Mal werden nämlich zum Erreichen der jeweiligen Nuance tierische Zusätze verwendet, andere setzen potentiell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe ein.

Das soll natürlich nicht heißen, dass jede Lebensmittelfarbe schlecht ist und Sie sie komplett vermeiden sollten. Im Gegenteil, die synthetischen Varianten haben durchaus Vorteile und können ebenso bewusst und mit sinnvollen Zusätzen hergestellt werden. Besonders die Färbeintensität wird immer stärker sein als bei natürlichen Alternativen. Wollen Sie also ein Gebäck oder eine Glasur ohne großen Aufwand einfärben, dann schauen Sie einmal in unserem Lebensmittelfarbe-Ratgeber vorbei und erfahren Sie dort, welche Variante sich am besten eignet. 

Natürliche Lebensmittelfarbe: Das müssen Sie beachten

Haben Sie sich dafür entschieden, dass Sie Ihre Lebensmittelfarbe selber machen wollen? Dann geben wir Ihnen hier vorweg noch ein paar wichtige Tipps mit auf den Weg, bevor wir uns den verschiedenen Nuancen widmen und wie Sie diese gewinnen können.

Die richtige Wahl treffen

Wollen Sie Lebensmittelfarbe selber machen, arbeiten Sie mit natürlich vorkommenden Nuancen. Diese werden zum Beispiel aus Gewürzen und Säften gewonnen. Wie Sie sich jetzt vielleicht schon vorstellen können, bringen sie entsprechend immer einen Eigengeschmack mit. Achten Sie also unbedingt darauf, eine passende Variante zu wählen – abhängig davon, ob Sie eine süße oder deftige Speise zubereiten.

Zudem sollten die Farben die richtige Konsistenz haben. Für die meisten Glasuren und Soßen sowie auch besonders dünne Teige eignen sich in der Regel flüssige Varianten besser. Hier ersetzen Sie einfach einen Teil der jeweiligen Flüssigkeit im Rezept durch den färbenden Saft. Stellen Sie hingegen einen verhältnismäßig trockenen Teig (z.B. für Macarons oder Plätzchen) oder auch Rollfondant oder Kuvertüre her, sollten Sie zu Lebensmittelfarbe-Pulver greifen.

Entscheidend kann aber auch die Haltbarkeit sein: Arbeiten Sie für ein besonders intensiv färbendenes Ergebnis mit einem Saft, sollten Sie diesen am besten gleich aufbrauchen. Darum ist es hier auch gut eine Variante zu wählen, die Sie gern trinken. Pulver z.B. aus Gewürzen hingegen sind oft deutlich länger haltbar und somit auch für spontane Backprojekte geeignet. Jedoch ist das Ergebnis oft weniger bunt.

Im Vordergrund steht ein Mürbeteigkuchen mit einer beerigen Füllung

Foto: © RitaE, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Lebensmittelfarbe: Pulver, Gel oder doch lieber flüssig? Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Arten!

Aus flüssig mach fest: So zaubern Sie Pulver

Anknüpfend an den letzten Punkt wollen wir Ihnen aber auch eine Sorge nehmen: Sie können eine pulvrige Lebensmittelfarbe selber machen – und das sogar ganz einfach. Dadurch machen sie beispielsweise Säfte haltbar und können Sie auch später noch verwenden. Allerdings verlieren die Farben dadurch meist etwas an Intensität. So geht’s:

  1. Kochen Sie den gewünschten Farbsaft ein, bis er langsam dick wird bzw. sich am Boden absetzt.
  2. Nehmen Sie den Topf nun vom Herd und lassen Sie das Ganze kurz abkühlen.
  3. Geben Sie jetzt so viel Puderzucker hinzu, bis der gesamte Saft aufgesogen wurde und er die Farbe vollständig angenommen hat.
  4. Lassen Sie das Ganze gut trocknen. Dazu einfach an der Luft stehen lassen oder bei geringen Temperaturen im Ofen ausbacken.
  5. Danach zerreiben Sie noch die Klümpchen mit einem Mörser, einer Messerspitze oder auch einem Sieb und einem Löffel.
  6. Geben Sie das Pulver abschließend in die gewünschte Form. Es ist bei Aufbewahrung an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort über mehrere Wochen haltbar.

Tipp! Ist Ihnen das zu viel Aufwand? Oder etwa das Ergebnis zu hell? Dann frieren Sie doch alternativ einfach natürliche Lebensmittelfarben wie Fruchtpürees und einige Säfte in kleinen Aufbewahrungsdosen ein. So können Sie sie ganz nach Bedarf auftauen und Ihren Speisen einen neuen Look verleihen.

Ein Regenbogen aus Speisefarben

Fragen Sie sich nun, wie Sie die verschiedenen Farbnuancen erreichen, mit denen Sie Ihre Teige und Co. einfärben können? Dann haben wir hier einen ausführlichen Ratgeber zusammengestellt. Wir haben bewusst versucht, zwischen herzhaften und süßen Varianten zu unterscheiden, damit Sie immer das Passende für Ihr Rezept parat haben. Vergessen Sie aber dennoch nicht, zwischendurch immer einmal abzuschmecken und mit kleinen Mengen zu arbeiten.

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Rote Lebensmittelfarbe selber machen

Beginnen wir einmal mit den Grundfarben, genauer mit Rot. Denn ob es nun um Red Velvet Cakes, den Papageienkuchen oder auch niedliche Cupcakes geht: Diese Farbe ist immer ein wichtiger Bestandteil. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Quellen für die Nuance.

So enthalten viele unserer heimischen Obst- und Gemüsesorten einen intensiven Rotanteil. Himbeeren und Johannisbeeren, ja sogar Blaubeeren, Rotkohl und Rote Beete eignen sich hervorragend zum Lebensmittelfarbe-selber-Machen. Sie können Sie dabei entweder als Saft oder Konfitüre kaufen und mit in den Teig geben oder aber selbst ein Fruchtpüree herstellen.

Je nach Nuance, die Sie erzielen wollen, eignen sich die Früchte unterschiedlich gut. Für ein helles Rot bzw. Rosa sollten Sie Himbeeren und Rote Johannisbeeren nutzen. Für ein Bordeaux können noch Blaubeeren, Schwarze Johannisbeeren und Rotkraut hinzugegeben werden – aber Achtung! Hier entsteht schnell ein Blaustich. Für ein besonders intensives Rot sollten Sie Rote Beete Saft verwenden, dieser färbt allerdings auch schnell einmal die Hände mit.

Gelbe Speisefarbe: So einfach geht’s

Als Nächstes wollen wir uns einmal der gelben Lebensmittelfarbe widmen. Diese ist besonders leicht und ohne großen Aufwand selbst herstellbar. Denn in unseren Gewürzregalen werden Sie sicherlich zwei Optionen finden, die auf natürliche Weise ein besonders intensives Gelb mitbringen: gemahlener Safran und Kurkuma.

Der Unterschied zwischen beiden liegt dabei nicht nur im Preis – Safran zählt noch heute zu den teuersten Gewürzen. Auch die Aromatik variiert: Kurkuma kann schnell seinen intensiven Eigengeschmack verteilen, weswegen diese Variante mit Vorsicht zu genießen ist. Safran hingegen macht sich sowohl in süßen als auch deftigen Speisen hervorragend.

Aus einem Glas fällt etwas gelber Kurkumapulver heraus

Foto: © cgdsro, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Blau, blau, blau sind alle meine Kuchen

Blaue Lebensmittelfarbe selber machen stellt uns vor eine der größten Herausforderungen, zumindest, wenn Sie einen sehr intensiven Ton erwarten. Zwar finden wir in unseren heimischen Früchten oft die Nuance (z.B. in Blaubeeren, Schwarzen Johannisbeeren, Rote Beete und Rotkraut), wollen wir diese aber nutzen, bringt sie meist einen deutlichen Rotstich mit.

Um hingegen ein intensives Blau zu zaubern, benötigen Sie Natron. Kochen Sie das gewünschte Obst ein, filtern Sie die Reste heraus und mischen Sie den übriggebliebenen Saft mit dem Backtriebmittel. Nun können Sie das kräftige Blau nach Herzenslust zum Einfärben verwenden.

Mischfarben herstellen leicht gemacht

Um nun Töne wie Orange, Violett oder Grün zu erzielen, können Sie zum einen die natürlichen Lebensmittelfarben einfach miteinander vermischen. Jedoch ist das Ergebnis dabei nicht immer das beste. Wir haben Ihnen darum hier eine kleine Übersicht zusammengestellt, welche Lebensmittel sich für welche der Mischfarben besonders gut eignen:

Farbe Lebensmittel
Orange
  • Paprikapulver (eher für herzhafte Speisen aufgrund des Eigengeschmacks)
  • Karotten(-saft)
Grün
  • Matchapulver
  • Algenpulver (z.B. Chlorella oder Spirulina)
  • Weizen- bzw. Gerstengraspulver (Achtung! Intensiver Eigengeschmack)
  • Pürierter Spinat und/oder Petersilie
Lila
  • Fruchtpüree aus Himbeeren oder Roten Johannisbeeren mit etwas Natron
Braun
  • Zimt
  • Kakaopulver (eher für Süßspeisen geeignet)
Schwarz
  • Aktivkohlepulver
  • Sepia (Achtung! Nicht vegan, da aus Tintenfischtinte gewonnen)
Aus etwas Matchpulver wurden einige Tees hergestellt

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Fazit: Lebensmittelfarbe selber machen – so einfach ist es

Sind Sie auch überrascht, wie einfach es eigentlich ist, Lebensmittelfarbe selber zu machen? Denn eigentlich gelingt das schon mit wenigen Zutaten, die Sie wahrscheinlich teilweise schon in Ihrer Küche finden. Zudem halten sich die frisch hergestellten Farben unter den richtigen Bedingungen auch eine ganze Weile, indem Sie sie entweder zu Pulver weiterverarbeiten oder einfrieren. Dem bunten Backspaß steht also nichts mehr im Wege!

Quellen
www.smarticular.net/lebensmittelfarben-natuerlich-selber-machen-pulver-fluessig/
www.eatsmarter.de/…/natuerliche-farbstoffe-zum-backen
www.klett-kita.de/…/lebensmittelfarben-selbst-herstellen-ganz-einfach-gemacht