Wir Deutschen lieben unsere Erdäpfel und essen Sie am liebsten zu jedem Gericht. Auch im Ofen machen die runden Knollen einiges her – und zwar nicht nur als Gratin oder Pommes. Was Sie aus Kartoffeln backen können und warum Sie sich unbedingt an diesen Rezepten probieren sollten, erfahren Sie bei uns im Blogbeitrag. Lesen Sie hier mehr!

Die Knollen unter die Lupe genommen

Schon unsere Großahnen nutzen Kartoffeln als Grundnahrungsmittel. Schließlich brachten die Knollen relativ viele gesunde Nährstoffe und Kohlenhydrate mit. Sie konnten einen Körper mit genug Energie für einen langen Arbeitstag versorgen. Was alles noch hinter in den Erdäpfeln steckt, wollen wir hier einmal erklären.

Eine Kartoffel in Herzform liegt auf einem Jutebeutel

Foto: © guvo59, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Sind Kartoffeln gesund?

Haben Sie auch schon von dem Stereotyp gehört, dass Kartoffeln dick machen sollen? Das stimmt so nicht! Im Gegenteil: Aufgrund ihres hohen Stärkegehalts haben die Erdäpfel einen sehr hohen Sättigungsgrad. Dabei bringen sie weniger Kalorien mit als beispielsweise Reis oder Nudeln. Werden sie aber beispielsweise zu Pommes, Chips und Co. verarbeitet und dabei mit viel Fett frittiert, sieht die Sache natürlich anders aus.

Betrachten wir hingegen die Kartoffel in ihrer natürlichen Form, stellen wir fest, dass es sich hierbei – objektiv betrachtet – um eine durchaus gesunde Knolle handelt. Sie enthält zwar nicht viel, dafür aber sehr hochwertiges Eiweiß, bringt viele Vitamine (u.a. Vitamin B und C)  und unterschiedlichste Mineralstoffe mit. Doch was heißt das konkret? Wir haben hier einmal die wichtigsten Vorzüge der Knollen zusammengefasst:

  • Hoher Anteil an Antioxidantien: Sie sind daran beteiligt, unsere Zellen zu schützen und so verschiedenen Krankheiten vorzubeugen
  • Basisch und stärkehaltig: Beide Eigenschaften sind der Magen-Darm-Kultur zugänglich und können bei Beschwerden in diesem Bereich (z.B. Sodbrennen, Durchfall, Rheuma) förderlich sein.
  • Resistente Stärke: Ist eine besondere Variante der Stärke, die vom Körper vollständig verwertet werden und so die Blutzuckerwerte verbessern kann.
  • Glutenfrei: Auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie ist die Kartoffel eine gute Alternative zu vielen Mehlen.
  • Lange Kohlenhydratketten: Die besondere Zusammensetzung der Energielieferanten sorgt dafür, dass die Erdäpfel sehr lange sättigen (auch im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln).

Kein Wunder also, dass sich unsere Vorfahren über längere Zeiten fast ausschließlich von den Knollen ernährten. Vor allem wenn man die gute Haltbarkeit unter den richtigen Bedingungen bedenkt. Denn werden sie an einem kühlen (4 bis 8 °C), dunklen und trockenen Ort aufbewahrt, sind sie ohne Probleme über mehrere Monate essbar. Sie können zudem auch eingefroren werden.

Der kleine aber feine Unterschied: Sorten

So gut die oben genannten Eigenschaften erst einmal klingen mögen, so variieren sie doch je nach Kartoffelsorte. Wollen Sie also einen bestimmten Effekt besonders ausnutzen, sollten Sie die richtige Art kaufen. Geht es Ihnen um die antioxidative Wirkung, bieten sich farbige Knollen besonders gut an. So ist die rote oder auch die blaue Ur-Kartoffel besonders bekannt für ihre hohen Anteile an Antioxidantien.

Suchen Sie hingegen Abhilfe bei beispielsweise Sodbrennen und setzen darum auf die enthaltene Stärke, sollten Sie zu einer besonders mehligkochenden Sorte greifen. Denn im Grunde ist es die Stärke, die dafür sorgt, dass die Knolle beim Kochen leicht zerfällt. Bei Typ-2-Diabetes-Patienten kann das übrigens ebenfalls zuträglich sein.

Rote und gelbe Kartoffeln liegen nebeneinander

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Mit Kartoffeln backen: Worauf Sie achten müssen

Haben Sie es nicht auf eine bestimmte Eigenschaft abgesehen, wollen aber allgemein wissen, welche Kartoffelsorte für Ihr Backprojekt am besten geeignet ist? Dann haben wir hier eine kleine Übersicht erstellt. Denn die Verwendung der richtigen Art ist entscheidend, damit Ihre Lieblingsspeise auch wirklich gut gelingt.

Grundlegend unterscheiden wir zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligkochenden Knollen. Dabei nimmt der Stärkegehalt von links nach rechts zu. Den niedrigsten bringen allerdings Frühkartoffeln mit, also jene, die vor dem 11. August geerntet werden. Sie enthalten dafür besonders wenige Bitterstoffe.

Kartoffelsorte Gericht
Frühkartoffel
  • Ofenkartoffeln
Festkochend
  • Frittata
  • Gratin
  • Pommes
Vorwiegend festkochend
  • Gratin
  • Rösti
  • Tortilla
  • Pommes
Mehligkochend
  • Biskuitteige
  • Hefeteige
  • Reibekuchen
  • Muffins
  • Waffeln
  • Kekse
  • Kroketten
Jemand hält einige kleine Kartoffeln in den Händen

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Sie sehen also: Wollen Sie mit Kartoffeln backen, sind die mehligkochenden Exemplare meist die beste Wahl. Das liegt maßgeblich daran, dass sie sich leichter zu Teigen verarbeiten lassen und ihr hoher Stärkegehalt förderlich beim Backen ist. Abschließend wollen wir Ihnen hier noch ein paar Rezeptideen vorstellen.

Kartoffelbrot backen und besonderen Genuss verzehren

Nicht nur ist Kartoffelbrot oft glutenfrei, es ist auch besonders saftig und hat eine herrlich knackige Kruste. Inzwischen gibt es unzählige Varianten, wie Sie Ihr Brot mit Kartoffeln backen können – geben Sie die Erdäpfel roh oder gekocht in den Teig, ersetzen Sie das Mehl komplett oder teilweise, arbeiten Sie mit Stücken oder zaubern Sie einen glatten Teig. Ihrer Fantasie sind schier keine Grenzen gesetzt. Unser Lieblingsrezept wollen wir Ihnen aber gern hier vorstellen.

Zutaten:

  • 660 g Mehl (am besten Type 812)
  • 3 TL Trockenhefe
  • 1 TL Salz
  • Je ½ TL Schwarzer Pfeffer, Rosmarin, Basilikum
  • 2 TL Knoblauchpulver oder 1 frische Zehe
  • 230 g gekochte und gestampfte Kartoffeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 480 ml Wasser

Und so geht es:

  1. Wir beginnen zunächst mit einem Vorteig. Dazu geben Sie 300 g des Mehls sowie einen Teelöffel der Trockenhefe in eine Schüssel und vermengen es miteinander.
  2. Geben Sie dann 240 ml Wasser hinzu und kneten Sie eine homogene Masse (ca. 5 Minuten lang). Lassen Sie diesen Teig dann für mindestens 4 h – besser über Nacht – gehen.
  3. Nun können wir mit dem eigentlichen mit Kartoffeln Backen beginnen. Geben Sie das restliche Mehl sowie Hefe, Salz und die Gewürze in eine Schüssel. Gießen Sie das Olivenöl, den Vorteig und den Brei aus den Kartoffeln hinzu und verkneten Sie alles.
  4. Fügen Sie nun das restliche Wasser hinzu und kneten Sie alles nochmals für etwa 5 Minuten. Lassen Sie den Teig für etwa eine Stunde gehen.
  5. Formen Sie nun aus dem Teig zwei runde Brote und lassen Sie diese im Backofen (ohne Temperatur) nochmals für eine Stunde gehen.
  6. Entnehmen Sie die Kartoffelbrote und heizen Sie den Ofen auf 200 °C vor. Stellen Sie eine kleine Schüssel mit Wasser unten in den Ofen, damit die Brotkruste gut gelingt.
  7. Streichen Sie derweil die Brote mit etwas Olivenöl ein und bestreuen Sie sie nach Wunsch noch mit frischen Kräutern.
  8. Lassen Sie die Brote nun für ca. 30 bis 40 Minuten im Ofen gut ausbacken.
  9. Vor dem Anschneiden sollten sie noch etwa eine Stunde auskühlen dürfen.
Ein dunkles Brot wurde angeschnitten

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Wollen Sie sichergehen, dass Ihre Brote auch gelingen? Dann lesen Sie sich doch einmal unsere Tipps zum Brotbacken durch. Hier haben wir viele hilfreiche Hinweise gegeben, die Ihnen auch beim Backen mit Kartoffeln helfen sollten.

Himmlisch süße Backwaren mit Kartoffeln backen

Sie wollen nicht nur den Klassiker Brot mit Kartoffeln backen, sondern sich auch einmal an anderen Leckereien probieren? Dann tun Sie das unbedingt! Denn die Knollen eignen sich auch herrlich für verschiedene Süßspeisen. Das klingt erst einmal abwegig? Keine Sorge, es schmeckt einfach wunderbar. Denn die Kartoffel selbst hat eigentlich einen eher neutralen Geschmack, dass wir sie als herzhaft empfinden, liegt maßgeblich an der häufigen Zubereitung mit Salz.

Kombinieren Sie die Knolle hingegen mit etwas Zucker und anderen Süßungsmitteln, schaffen Sie herrliche Gebäcke, die Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen werden. Und dabei sind sie häufig noch gesünder als das herkömmliche Pendant, denn schließlich fließen hier die vielen Nährstoffe des Erdapfels mit ein. Lassen Sie sich einfach einmal inspirieren:

  • Brownies: Ein besonders saftiger Teig entsteht, wenn Sie die schokoladenen Leckereien mit Kartoffeln backen.
  • Kekse: Auch zu Weihnachten werden Teige aus Kartoffeln hergestellt (z.B. Panellets und Lebkuchen).
  • Tortenböden: Vor allem für Biskuitböden eignen sich die Knollen ganz hervorragend und sorgen für luftig-lockere Ergebnisse.
  • Kartoffelkuchen: Wie wäre es beispielsweise mit einem Kartoffel-Käsekuchen? Kombinieren Sie dafür einen einfachen Teig aus Erdäpfeln mit Zitrone und zaubern so ein schwedisches Gebäck. Oder Sie backen Kartoffelmuffins.
  • Mehr: Kartoffelhörnchen, Brioche-Buns, Kartoffelstollen, Waffeln,…

Sie sehen also: Die Möglichkeiten, wenn Sie mit Kartoffeln backen, sind wahrlich zahlreich. Experimentieren Sie doch einmal und verleihen Sie Ihrer Lieblingsnascherei so einen neuen Twist. Viele der Rezepte sind zudem auch glutenfrei und damit perfekt für Allergiker. Lassen Sie es sich also schmecken!

Quellen
www.eatsmarter.de/…/kartoffel-kalorien-und-naehrwerte
www.alnatura.de/…/kartoffeln/
www.die-kartoffel.de/…/616-welche-kartoffel-fuer-welches-gericht
www.longbournfarm.com/herb-potato-bread/
www.die-kartoffel.de/…/645-backen-mit-kartoffeln