In vielen Familien gehört es einfach zum Fest der Auferstehung Jesu Christi dazu: Das Osterbrot Backen ist weit verbreitet, auch außerhalb der deutschen Grenzen. Doch was hat es eigentlich mit diesem Brauch auf sich? Und wie wird die Delikatesse traditionellerweise hergestellt? Das und vieles mehr verraten wir Ihnen in unserem Beitrag. Lesen Sie hier mehr!

Osterbrot: Was ist das eigentlich?

Ganz traditionell handelt es sich beim Osterbrot um ein Früchtebrot, das prinzipiell dem Stollen gleicht. Dabei wird ein Hefeteig mit Rosinen, Zitronat und Orangeat ausgebacken und anschließend oft mit Zuckerguss übergossen und Mandelstiften bestreut. Die konkrete Form hingegen variiert je nach Region. So finden Sie zum Beispiel in Italien und Österreich die Osterpinze, in Süddeutschland den Osterzopf und in Ostdeutschland das klassisch runde Exemplar.

Ein Osterzopf mit Hagelzucker überstreut liegt auf einem Holzuntergrund

Foto: © Gorsche, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Gaumenschmaus nach der Fastenzeit

In vielen christlichen Familien beginnt mit dem Aschermittwoch die Zeit des Fastens. 40 Tage lang wird auf ganz unterschiedliche „Sünden“ verzichtet – ganz klassisch sind es opulente Gerichte und süße Leckereien. Erst mit dem Karfreitag darf wieder geschlemmt werden. Und dann aber richtig! Denn ganz traditionell gibt es zu diesem Anlass Karpfen und am Ostersonntag dann einen Lammbraten.

Doch das ist noch nicht alles: Auf keiner Festtagstafel darf das Osterbrot fehlen. Denn dieses herrlich süße, kalorienreiche Gebäck ist nach dem langen Fasten ein wahrlicher Genuss und bringt die erste Süßware auf den Tisch. Allerdings ist nicht nur der Geschmack eine Wohltat, auch die Symbolik dahinter ist eng mit dem christlichen Anlass verbunden.

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Der Beginn eines neuen Jahres

Das Osterfest findet ganz traditionell im Frühling statt. Die grauen Tage des Winters sind überstanden und die Welt erblüht langsam mit neuem Leben – und genau das soll auch durch das Osterbrot ausgedrückt werden. So drückt das enthaltene Obst beispielsweise den Wunsch nach einer fruchtbaren Ernte aus und verhilft nicht nur dem Teig zur entsprechenden Süße.

Zudem wird in vielen klassischen Rezepten Safran zum Teig hinzugegeben. Das sorgt beim Osterbrot Backen weniger für einen außergewöhnlichen Geschmack, sondern soll vielmehr das Gebäck attraktiv gelb einfärben. So gleicht es eher der Sonne, die sich nun langsam wieder zeigt. Auch auf das Licht der Welt, welches Jesu Christi im Christentum darstellt, soll diese Tradition zurückzuführen sein.

Eine jahrhundertealte Tradition

Übrigens gibt es die Tradition des Osterbrots nachgewiesenermaßen schon seit dem Beginn des Mittelalters, wahrscheinlich sogar noch länger. Dabei handelte es sich zunächst um einen flachen Fladen, welcher aus geschrotetem Korn hergestellt wurde. Mit der Entdeckung der Hefegärung veränderte sich allerdings seine Form.

Durch die Zugabe von einem solchen Treibmittel wurde das Brot rund und saftig. Über die Zeit wurde das Rezept so immer weiter verfeinert bis das Osterbrot, so wie wir es heute kennen, entstand. Zunächst teure Zutaten wie Milch, Eier und edle Gewürze – darunter auch der oben erwähnte Safran – machten das Gebäck zu etwas Besonderem.

Das Osterbrot Backen rund um die Welt

Wir haben es schon angedeutet, aber das Osterbrot ist nicht nur in Deutschland Tradition. Vielmehr findet das Backen in vielen Winkeln unserer Welt statt, die einmal mit dem Christentum in Berührung gekommen sind und das Fest feiern. Daraus haben sich über die Zeit besondere Formen entwickelt, die wir hier kurz vorstellen wollen.

Zentraleuropäische Zöpfe und Fladen

In den meisten deutschen Bäckereien werden Sie wohl einen Osterfladen oder einen Osterzopf kaufen können. Bei beiden handelt es sich um ein Hefegebäck, welches mit Rosinen gebacken und Mandelstiften oder -splittern dekoriert wird. Dabei wird der Fladen rund ausgebacken und soll so der Sonne gleichen.

Der Zopf hingegen wird geflochten. Diese Form soll die Verbindung zwischen Gott, Kirche und Mensch darstellen, die alle eng miteinander verwoben sind. Doch ganz egal, ob Sie nun selbst christlichen Glaubens sind oder nicht, das Osterbrot Backen macht immer Spaß und das Ergebnis ist ein absoluter Genuss.

Zwischen britischen Hot Cross Buns und russischen Kulitsch

Die Briten haben das klassische Osterbrot etwas abgewandelt. Die hier zu Ostern typischen Hot Cross Buns entsprechen in der Größe eher Brötchen und werden mit etwas Zimt angereichert. Zudem wird hier ein offensichtlicherer Bezug zum Christentum angezeigt, indem ein helles Kreuz entweder eingebrannt oder mit Zuckerguss aufgetragen wird. Was traditionell an den Osterfeiertagen verspeist wurde, ist in den ehemaligen Kolonien Kanada, Neuseeland und Australien inzwischen das ganze Jahr über zur Delikatesse geworden.

Und auch in Russland gehört das Osterbrot Backen zur alljährlichen Tradition. Allerdings kennt man es hier unter dem Namen Kulitsch. Das Hefegebäck wird oft mit Muskat, Kardamom und Vanille verfeinert und eher kuchenförmig ausgebacken. Gekrönt wird das Ganze durch einen Überzug aus Puderzucker oder Zuckerguss. Traditionell werden diese Leckereien dann am Ostersamstag geweiht, um am darauffolgenden Tag verschenkt zu werden.

Und noch viele mehr

Doch es gibt noch viele weitere Traditionen rund um das Osterbrot Backen. So wird in Aachen zum Beispiel das Poschweck zu Ostern serviert. Dieses Hefegebäck wird mit Orangeat, Zitronat, Rosinen, Nüssen und Kandiszucker angereichert und dann rund ausgebacken. In Österreich und Italien hingegen wird die Osterpinze verspeist, welche in der Form eher dreieckig ist.

Aber nicht alle Osterbrote enthalten Hefe. So wird die Ostertaube (Colomba pasquale), ebenfalls in Italien weit verbreitet, aus einem Weizen-Sauerteig hergestellt. Ansonsten gleicht die Zutatenliste aber den uns bekannten Varianten. Ganz anders hingegen ist Paska – ein in vielen osteuropäischen Ländern gebackener Osterkuchen aus Milchbrot. Sie sehen also: Während das Osterbrot Backen an sich für viele zum Fest dazu gehört, variieren die Arten deutlich. Doch ist es nicht das, was das Ganze noch viel spannender macht?

Ganz einfach selbst Osterbrot backen

Sie haben Appetit bekommen? Dann ist es jetzt an der Zeit das Osterbrot Backen einmal selbst in die Hand zu nehmen. Dazu haben wir Ihnen hier ein ganz klassisches Rezept für die – in unseren Breitengraden – traditionelle Hefevariante zusammengestellt. Lassen Sie es sich schmecken!

Das brauchen Sie

Ein klassisches Osterbrot besteht gar nicht aus vielen Zutaten. Im Grunde handelt es sich hier um einen Hefeteig, welcher mit Früchten angereichert wird. Dabei sorgen die Rumrosinen (bzw. alternativ auch Cranberrys) für einen konservierenden Effekt. Ähnlich wie ein Stollen wird das Ostergebäck so haltbar gemacht.

Ein Ei wird in eine Schüssel gelassen

Foto: © Daria Shevtsova, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Übrigens: Wie eben auch der Stollen kann das Osterbrot ebenfalls über eine Reifezeit von 4 bis 8 Wochen seinen vollen Geschmack entfalten. Dann gehen die Aromen der Früchte tief in den Teig über. Wollen Sie das gern ausprobieren? Dann verzichten Sie am besten zunächst auf ein Übergießen mit Zuckerguss, falls Sie das vorhaben. Doch egal, ob frisch oder gereift, die folgenden Zutaten sollten Sie parat haben:

  • 250 ml Milch
  • 80 g Butter
  • 1 Würfel frische Hefe (Alternativ: 2 Pck. Trockenhefe)
  • 2 Eier (Größe M)
  • 500 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Bio-Zitrone
  • 100 g Rosinen
  • 100 g Mandelstifte
  • Ggf. etwas Hagelzucker oder Mandelstifte zum Bestreuen
  • Ggf. Zuckerguss zum Dekorieren (50 g Puderzucker + Saft einer Zitrone)

Und so geht’s

Nun können Sie mit dem Osterbrot Backen beginnen. Halten Sie dafür zunächst folgende Utensilien parat: einen kleinen Kochtopf, eine Schüssel, ein Küchentuch, etwas Backpapier und ein Backblech.

  1. Erwärmen Sie die Butter und die Milch in einem Topf und verrühren Sie sie gut.
  2. Reiben Sie die Schale der Bio-Zitrone ab.
  3. Geben Sie nun das Mehl, die Hefe, das Salz, den Zucker und Vanillezucker sowie ein Ei, die Zitronenschale und ein Eiweiß in eine Schüssel und verrühren Sie die Zutaten grob. Füllen Sie anschließend die Butter-Milch-Mischung hinzu und kneten Sie alles zu einem gleichmäßigen Teig.
  4. Heben Sie nun die Mandelstifte und die Rosinen mit in den Teig und kneten Sie ihn nochmals. Legen Sie ihn zurück in eine Schüssel und lassen ihn für eine Stunde zugedeckt an einem lauwarmen Ort gehen.
  5. Kneten Sie den Teig erneut durch, formen Sie einen runden Laib und legen Sie diesen auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech. Lassen Sie ihn an der Stelle nochmals für eine Stunde gehen und drücken sie dann mit einem Messer ein Kreuz in die obere Seite.
  6. Verquirlen Sie nun das übrige Eigelb mit ca. einem EL Milch und bestreichen Sie das Brot damit.
  7. Lassen Sie das Ganze nun im vorgeheizten Backofen bei 150 °C (Umluft) für zirka 40 Minuten backen.

Unser Tipp! Mit diesem Rezept können Sie nicht nur das ganz klassisch-runde Osterbrot backen, sondern den Teig ebenso für andere Formen verwenden. Flechten Sie doch einmal einen Osterzopf oder probieren Sie sich an Poschweck indem Sie Nüsse und Kandis hinzugeben. Auch kleinere Varianten wie die britischen Hot Cross Buns mit etwas Zimt können Sie so leicht zaubern. Probieren Sie sich einfach aus!

Quellen
www.lecker.de/osterbrot-backen-das-rezept-fuer-den-klassiker-50303.html
www.wikipedia.org/wiki/Osterfladen
www.worldsoffood.de/…/543-das-osterbrot-und-seine-symbolik.html
www.wikipedia.org/wiki/Osterbrot