Sie brauchen eine Abwechslung von Kuchen, Torte und Co.? Wie wäre es dann, wenn Sie mal wieder frische Waffeln backen? Dafür haben wir einige spannende Infos und Tipps für Sie zusammengetragen. Wir berichten Ihnen von der Entstehung, stellen Ihnen leckere Rezepte sowie Varianten vor und verraten Ihnen die besten Hilfsmittel, damit der Teig auch wirklich gelingt. Lesen Sie hier weiter!

Die Geschichte der Waffeln

Auch wenn Sie das vielleicht etwas überraschen wird, aber die Geschichte der Waffel geht bis ins 9. Jahrhundert zurück. In Frankreich und Belgien finden sich erste Belege aus dieser Zeit für ein Waffeleisen. Dabei gehen Forscher davon aus, dass die Vorläufer die Herstellung von Oblaten waren, die vor allem in Klöstern produziert wurden. Im 13. Jahrhundert gab es in Frankreich die ersten Waffelbäckereien und sogar eine eigene Zunft.

Eine Waffel auf einem weißen Teller
Foto: © Frank R, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Zwei Jahrhunderte später schafften es die Waffeln auch nach Deutschland, wo sie, je nach Region, unterschiedliche Stellungen einnahmen. Während diese Süßspeise sich im Norden regelrecht als Volksgebäck etablierte, zählte sie im Süden eher zur gehobeneren Küche. Jedoch wurde sie in ganz Deutschland damals gern zu besonderen Anlässen gereicht. Dazu gehörten neben den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel unter anderem auch Hochzeiten.

Heute ist das Waffeln-Backen in vielen Haushalten fester Teil des Repertoires – ganz unabhängig von Stand und Anlass. Dabei haben sich in den letzten Jahren immer mehr verschiedene Sorten entwickelt. Und das auch über unsere Landesgrenzen hinaus. Wir stellen Ihnen nun die bekanntesten, internationalen Variationen vor. Wollen Sie gleich loslegen, dann haben wir weiter unten unser Grundrezept für Sie.

Eine Waffel, die mit Schokolade und Erdbeeren garniert ist, daneben Besteck, mehr Zutaten und eine Kaffeetasse
Foto: © Ana Azevedo, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Waffeln backen international

Wie Sie bereits in der Geschichte des Waffeln-Backens gelesen haben: Diese Leckerei war von Beginn an in mehreren Ländern beliebt. Da ist es nur natürlich, dass jede Region ihre eigene Herangehensweise an dieses Rezept hat und es vielleicht sogar ganz neu erfindet.

Das belgische Rezept

Der wohl auffälligste Unterschied zwischen den Waffeln, die wir in Deutschland vor allem backen, und denen, die man in Belgien kaufen kann, ist die Form. Während wir primär die herzförmigen Optionen kennen, hat sie in unserem Nachbarland meist eine rechteckige Gestalt. Außerdem weist sie größere Vertiefungen auf und ist wesentlich dicker als unser Äquivalent.

Durch die Form dieser Art ist sie auch deutlich fluffiger und die verschiedenen Toppings haben in den Waben einen besseren Halt. In Belgien wird das Gebäck meist mit Puderzucker und Sahne serviert. Zusätzlich werden ebenfalls Früchte darauf gegeben. Mittlerweile kann man belgische Waffeln nicht nur in deren Heimatland genießen, sondern die entsprechenden Waffeleisen werden auch international immer beliebter.

Zwei belgische Waffeln liegen übereinander, darauf ist eine Vanilleeiskugel
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Die niederländische Version

Die Niederländer haben eine ganz andere Herangehensweise an das Thema Waffeln-Backen. Denn was die meisten mit einem leichten, fluffigen Teig verbinden, ist dort fast schon das genaue Gegenteil. Hier heißen sie Stroopwafel, was so viel wie Sirupwaffel bedeutet. Und der Name ist tatsächlich auch Programm.

Denn anders als beispielsweise die belgische Variante ist diese rund, mit einem Durchmesser von ca. 10 cm und sehr dünn, aber knusprig. Sie besteht aus zwei Teigwaffeln, die übereinander liegen und mit einer Füllung aus Karamell zusammengehalten werden. Sie werden hauptsächlich kalt in größeren Mengen sogar im Supermarkt verkauft. Der Trick besteht hier, die Waffel über eine heiße Tasse Kaffee oder Tee zu legen und somit das Karamell wieder zu verflüssigen.

Eine Waffel auf einem Teller, darüber ein Honiglöffel mit herunterfließendem Honig
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Der Foodtrend aus Hongkong

Tatsächlich hat es das Gebäck auch über die Grenzen von Europa hinaus geschafft. Genauer gesagt, gibt es mittlerweile einen großen Trend in Hongkong, bei dem das Waffeln-Backen auf ein ganz neues Level gehoben wurde. Wir sprechen hier von den sogenannten Bubble Waffles. Aus dem Englischen übersetzt heißt das so viel wie Blasenwaffel.

Und diesem Namen wird die Leckerei mehr als gerecht. Denn statt der bekannten Vertiefungen wie bei den belgischen Varianten bläst sich der Teig durch das spezielle Waffeleisen förmlich auf und es entstehen kleine kugelförmige Hohlräume. Damit man dieses Gebäck auch mit den üblichen Toppings wie Sahne, Früchte und Co. genießen kann, werden sie oft wie eine Eiswaffel geformt und so befüllt. Dabei sollten Sie jedoch erst darauf warten, bis der Teig abgekühlt ist, sonst kann Ihre Füllung schnell schmelzen.

Hier noch mal die drei Arten im Überblick:

belgische WaffelStroopwafelBubble Waffle
fluffige, rechteckige Waffeln mit Toppings wie Sahne, Puderzucker oder Früchtenzwei kleine, knusprige Teigwaffeln, durch eine Karamellschicht verbundenGebäck mit Blasen statt Vertiefungen, oft mit Füllung serviert
Eine Person hält zwei mit Eis und Früchten gefüllte Bubble Waffles in ihren Händen
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Waffeln backen: die besten Hilfsmittel

Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen und Sie können es kaum erwarten, selbst Waffeln zu backen? Dann sollten Sie sich, bevor Sie den Teig zusammenrühren, erst einmal Gedanken zu dem passenden Hilfsmittel machen.

Der Klassiker: Das Waffeleisen

Ein Waffeleisen ist mit das wichtigste Utensil beim regelmäßigen Backen der süßen Teigfladen. Dabei gibt es aber auch hier die verschiedensten Möglichkeiten, angelehnt an die diversen Waffelarten. Die in Deutschland wohl bekannteste Variante ist die Herzform. Bei ihr teilt sich ein Kreis in einzelne Segmente, die einen geschwungenen Rand haben, ähnlich eines Herzens. 

Vergleichbar mit einer Pizza kann man hier die einzelnen Stücke abbrechen und nacheinander vernaschen. Wollen Sie ein bisschen Abwechslung? Dann finden Sie in den einschlägigen Läden auch zum Beispiel die tiefen Formen für belgische Waffeln.

Eine Person holt mit Gabeln eine Waffel aus dem Waffeleisen heraus
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So oder so: Früher bestanden die Geräte stets aus zwei Eisenplatten, heute ist das verwendete Material eher antihaftbeschichtetes Aluminium. Die Eisen müssen zum Backen zunächst einmal erhitzt und mit Butter oder Öl bestrichen werden, damit sich der Teig leicht löst. Das empfiehlt sich trotz der Spezialbeschichtung, da Sie somit Ihr Gerät schützen und dessen Lebensdauer verlängern.

Anschließend wird der flüssige Teig in die untere Platte gefüllt. Die Obere senkt sich dann mithilfe eines Scharniers darauf, bis beide Eisen die süße Masse komplett einschließen. Bei den mittlerweile elektrischen Geräten können Sie noch die Temperatur einstellen und sehen dank einer Anzeige, wann die Waffeln mit dem Backen fertig sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie jedoch immer mal die Bräunung checken.

Eine Pfanne mit einem Teig und Beeren als Topping
Foto: © Monika Grabkowska, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Die Alternative: Die Pfanne

Sie haben Lust, Waffeln zu backen, doch kein adäquates Waffeleisen zur Hand? Kein Problem! Denn glücklicherweise müssen Sie nicht zwingend auf dieses Gerät zurückgreifen. Hier unser Tipp: Mit einer ganz normalen Pfanne lässt sich ebenso ein schmackhaftes Ergebnis zaubern. Dafür gehen Sie ähnlich vor:

  1. Erhitzen Sie Ihre Pfanne auf mittlere Hitze.
  2. Lassen Sie darin Butter schmelzen oder Öl warm werden.
  3. Geben Sie so viel Teig mit einer Kelle hinein, wie Sie möchten.
  4. Wenden Sie die Waffel, wenn die untere Seite schon etwas bräunlich ist.
  5. Ist die zweite Seite auch leicht gebräunt, können Sie sie genießen.

Sie sehen: Hier gehen Sie ähnlich wie bei einem Eier- bzw. Pfannkuchen vor. Doch da sich der Waffelteig in seiner Zusammensetzung davon unterscheidet, schmeckt es immer noch wie das eigentliche Gebäck. Auch ohne die bekannte Form und das Eisen lassen sich also ganz einfach leckere Waffeln backen.

Das Grundrezept und leckere Möglichkeiten, es aufzupeppen

Sie fragen sich: Wie backt man Waffeln? Wir haben Ihnen ein kleines Grundrezept zusammengestellt. Mit ihm können Sie zunächst einmal beginnen, das Gebäck für sich zu entdecken. Anschließend möchten wir Ihnen noch ein paar Tipps geben, wie Sie dieses dann zu etwas ganz Besonderem machen können.

Für zirka 16 Portionen benötigen Sie:

  • 200 g weiche Butter
  • 120 g Zucker
  • 5 große Eier
  • 350 g Mehl
  • 2,5 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • ca. 350 ml Milch

Tipp

Nutzen Sie für das vegane Waffel-Backen Pflanzendrinks statt Milch, Margarine statt Butter und ersetzen Sie die Eier mit etwas Apfelmus oder 5 TL Sojamehl sowie etwas Wasser.

So geht’s:

  1. Verrühren Sie mit einem Mixer die Butter und den Zucker zu einer fluffigen Masse.
  2. Geben Sie die Eier nach und nach hinzu und rühren Sie diese sorgfältig unter.
  3. Nehmen Sie eine weitere Schüssel und mischen Sie darin die trockenen Zutaten.
  4. Rühren Sie nun die trockenen Zutaten Stück für Stück unter die feuchte Masse und gießen Sie zwischendurch immer wieder Milch hinzu.
  5. Der erste Schritt – das Waffelteig-Machen ist fertig, wenn er schwer ist und zäh vom Löffel heruntertropft.
  6. Fetten Sie jetzt Ihr vorgeheiztes Waffeleisen oder die Pfanne ein und geben Sie den Teig hinein.
  7. Backen Sie die Waffel auf 180° je nach Menge ca. 1–3 Minuten.

Mit diesen Zutaten wird’s besonders lecker

Damit der Teig das gewisse Etwas bekommt, können Sie ihn noch etwas aufpeppen. Geben Sie zum Beispiel folgende Zutaten hinzu, um ein kulinarisches oder auch optischen Erlebnis zu kreieren:

  • Zimt
  • Schokoraspeln
  • Vanille
  • bunte Streuseln
  • ein Schuss Zitronensaft
  • Bananen
  • Apfelmus
  • Lebensmittelfarben

Und für das Topping können Sie sich ebenfalls so einiges einfallen lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit ein wenig Schokoladen- oder Karamellsirup? Oder Sie kombinieren es mit leckerem Vanilleeis. Auch heiße Früchte sind eine tolle Ergänzung zu den süßen Waffeln. Werden Sie einfach kreativ und belegen bzw. bestreichen Sie Ihr warmes Gebäck mit Ihren liebsten Zutaten.

Tipp

Haben Sie zu viele Waffeln gemacht? Dann frieren Sie sie ein und backen sie im Toaster wieder auf! Den Teig hingegen sollten Sie nur in die Gefriertruhe packen, wenn er kein Backpulver enthält.

Ob Stroopwafel, Bubble Waffle oder unsere traditionelle, fluffige Version in Herzform: Wir hoffen, Sie haben Hunger gekriegt, und probieren unser Rezept aus. Denn wie Sie jetzt gelernt haben, benötigen Sie dazu nicht einmal ein Waffeleisen. Passen Sie die Zutaten auch gerne an Ihre Bedürfnisse an – zum Beispiel mit unserer Anleitung zum glutenfreien Backen. Wir wünschen guten Appetit!

Ein Turm aus drei Waffeln mit Schokolade, Kirschen und Blaubeeren
Foto: © Dani Rendina, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Weiterführende Links:
www.de.wikipedia.org/…/Waffel
www.de.wikipedia.org/…/Stroopwafel
www.patrickrosenthal.de/bubble-waffeln/
www.de.wikipedia.org/…/Waffeleisen