Waldbeeren sind ein Genuss für alle Sinne. Ihr süßer, fruchtiger Geschmack und ihr köstliches Aroma machen sie zu einem beliebten Bestandteil vieler Gerichte. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, dieses Obst in Ihrer Küche zu verwenden, und geben Ihnen einige Tipps für die Zubereitung Ihrer Leckereien.

Was zählt eigentlich zu Waldbeeren?

Wie der Name schon sagt, bezeichnet der Begriff Beeren – und beerenartige Früchte –, die aus dem Wald stammen. Damit Sie einen Überblick erhalten, stellen wir Ihnen nur die große Vielfalt der verlockenden, frei wachsenden Sorten in einer Tabelle dar:

ArtSaison (DACH-Region)Geschmack & Verwendung
BrombeerenJuli–OktoberBeerensaftig, säuerlich bis süßgeeignet für Grütze, Kuchen & MarmeladeBlättersüßlich-sauergeeignet für (Kräuter-)Tee
HagebuttenEnde Septembersauer & fruchtig(ohne Nüsschen) roh essbarmeist Konfitüre
HimbeerenJuni–Oktobersüß & säuerlichnur einige Tage haltbarroh und für alle Süßspeisen
HeidelbeerenJuli–Augustsüß & säuerlichfür Kompott & Kuchen
HolunderbeerenAugust–Septemberherb & bitterleicht abführende WirkungLikör & Konfitüre
PreiselbeereJuni + Oktoberherb-sauerKompottgut haltbar durch Ascorbinsäure
SanddornAugust–Oktoberfrisch-sauerMus, Tee & Fruchtsaftgetrocknet als Gewürz
SchlehenAugust–Oktoberherb & säuerlichFruchtsaft, Obstwein & Marmelade
VogelbeerenAugust–Oktobersauer & bittergekocht besser verträglichKonfitüre & Alkohol
WacholderbeerenOktober–Novemberherb & süßlichmanche Sorten nicht essbargetrocknet beliebt als Gewürz
WalderdbeerenJuni–Septembersüß & aromatischwird beim Kochen etwas bitteram besten roh und als Topping
WeißdorneSeptember–OktoberBeerensüß-säuerlichmehligKompott & GeleeBlätter, Blüten, FrüchteTee 

Ein gemütlicher Spaziergang im Wald lässt sich perfekt mit der Suche nach frischen Beeren verbinden. Dabei finden Sie die Leckerbissen in der Nähe von Nadelhölzern auf saurem, torfigem Boden. Die Sträucher wachsen meist an erdnahen Büschen. Himbeeren spezifisch entdecken Sie in lichten Waldstücken.

Eine Nahaufnahme von Waldbeeren, inklusive Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren.
Foto: © Sneha Cecil , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Sind Sie sich etwas unsicher, welche Früchte essbar sind und wollen das Risiko nicht eingehen, bietet sich auch der eigene Garten an. Ob im Gewächshaus oder auf dem Balkon: Viele Sträucher wie z. B. Brombeeren, Heidelbeeren und Schlehen eignen sich für die eigene Anpflanzung. Stellen Sie sicher, dass die Büsche im Halbschatten stehen und stets feuchten Boden besitzen – so gedeihen sie am besten!

Die großen Vorteile der Waldbeeren

Viele Waldbeeren bringen neben ihrem tollen Geschmack noch andere Vorteile mit sich. So sind zum Beispiel Heidelbeeren eine Ballaststoffquelle, die sogar kurzzeitig den Blutdruck senken kann. Ebenso enthalten sie Polyphenole, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken. Auch zum Abnehmen sind sie beliebt – 100 g kommen auf unter 50 Kalorien. Aber übertreiben Sie es nicht: Zu viel Verzehr kann abführend wirken. 

Hier eine kleine Nährstoff-Übersicht weiterer Früchte:

  • Himbeeren: Vitamin C, Ballaststoffe, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen
  • Brombeeren: Ballaststoffe, Vitamin A und C, Kalium, Magnesium, Karotin
  • Hagebutten: Vitamin C, B1, B2 und E, Eisen, Magnesium
  • Preiselbeere: Vitamin B2 und C, Kalium, Eisen

Durch das eigene Pflücken von Waldbeeren tun Sie auch etwas für die Umwelt: Es entsteht kein Transportweg für die Lieferung zum Supermarkt und Sie entgehen den Pestiziden aus festem Anbau. Gleichzeitig müssen Sie rein gar nichts für die süßen Früchte bezahlen – wenn das mal nicht ein Deal ist!

Eine Person hält kleine Walderdbeeren in ihren Händen.
Foto: © Nataliia Zhytnytska , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Übrigens: In Deutschland darf jeder Wildobst außerhalb von Schutzgebieten sammeln. Aber nur so viel, wie Sie für den Eigenbedarf benötigen. Entdecken Sie unterwegs noch Wildkirschen, Äpfelbäume und Ähnliches? Unser Saisonkalender verrät, wann diese reif sind. So wissen Sie genau, wann Sie für welche Leckereien auf die Jagd gehen können!

Backen und Kochen mit Waldbeeren

Das Beste an Waldbeeren ist Ihre Vielseitigkeit. Sanddorn und Wacholderbeeren zum Beispiel dienen getrocknet als Gewürz. Ob frisch als Grütze, verbacken oder eingeweckt: Diese Leckerbissen sind richtige Allrounder voller fruchtigem Geschmack. 

Wir helfen Ihnen bei der Qual der Wahl mit Rezeptvorschlägen und cleveren Ideen für die Früchteverwertung in der Küche. Dabei geht es nicht nur um Obstkuchen – wie wäre es mit einem Waldbeeren-Müsli? Nutzen Sie dafür einfach unser Granola-Grundrezept und fügen Sie die Früchte Ihrer Wahl hinzu! 

Egal, ob Sie Kuchen, Blaubeer-Muffins, oder Waffeln backen bzw. Obstsalat, Grütze oder Likör genießen wollen: Mit Waldbeeren können Sie kreativ werden! Bestimmte Geschmacksnoten paaren sich jedoch besser als andere. Zum Beispiel so: 

  • Heidelbeeren mit Grapefruit, Aprikose, Pfirsich und Nektarine für spritzige Säure
  • Himbeeren mit Thymian und Lavendel für aromatische Kräuter-Noten 
  • Brombeeren mit Ziegenkäse für salzige Würze

Beim Backen ist es wichtig, dass Sie die Balance zwischen frisch-säuerlichem Kick und lieblich-süßem Genuss halten. Hierzu können Sie das duftende Ergebnis mit einem Topping wie Streuseln oder Puderzucker verfeinern. Auch Schokoladenraspeln – von bitter bis Vollmilch – setzen Ihrer Kreation die Krone auf. 

Eine Sahnetorte mit Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren.
Foto: © KübrAydın , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com
Entdecken Sie hier Backzutaten, die sie direkt bei uns im Shop erhalten und sich perfekt als Topping eignen.

Rot-blaue Beeren verleihen Ihren Kuchen, Torten und anderen Leckereien nicht nur fruchtigen Geschmack, sondern auch eine schöne Farbe. Allerdings kann der Zubereitungsprozess dadurch auch zu Flecken führen. Handeln Sie schnell und nutzen Sie Säure wie Essig oder Zitronensaft, um die Farbpigmente aus Stoff zu lösen. Ein Lauf in der Waschmaschine sollte den Rest erledigen. 

Bemerken Sie immer noch gelbliche Rückstände? Dann legen sie das Kleidungsstück in die Sonne – sie hellt diese auf. Beugen Sie jedoch solche Umstände einfach von Beginn an vor, indem Sie beim Backen Schürze & Handschuhe tragen. 

Mehr Inspiration gesucht? Dann lesen Sie unsere Beiträge zum Verschönern von Ihren Backwaren!

Beerensaison muss nicht enden

Die Beerensaison ist kurz, aber dafür umso süßer. Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Co. sind in wenigen Monaten geerntet und dann nur noch für kurze Zeit erhältlich. Doch das muss nicht sein! Mit ein paar einfachen Tricks können Sie die Beerensaison verlängern und auch den Rest des Jahres noch die leckeren Früchte genießen.

Die wohl bekannteste Methode, Beeren haltbar zu machen, ist das Einkochen. Konfitüre, Marmelade und Gelee sind schnell zubereitet – kochen Sie einfach rührend Ihre Früchte mit Gelierzucker auf. Besonders toll schmeckt Ihr Ergebnis, wenn Sie die Waldbeeren zuvor grob zerkleinert über Nacht mit Zitronensaft und Zucker marinieren. Sobald Ihre Armee an Einweckgläsern dann bereitsteht, können Sie damit Plätzchen Plätzchen sowie Pies füllen!

Ein Glas hausgemachte Beerenkonfitüre.
Foto: © Elena Leya , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Wollen Sie Ihre Früchte später weiterverarbeiten, bietet sich das Einfrieren an. Waschen Sie die Waldbeeren vorher nur, wenn nötig, da sie sehr empfindlich sind. Weiche und überreife Beeren können Sie vor dem Einfrieren pürieren. Im Gefrierschrank halten sie dann 8–12 Monate.

Trockene Beeren sind ein toller Snack für entspannte Filmabende oder Verpflegung für unterwegs. Platzieren Sie dafür die Früchte auf einem Blech ausgebreitet im Ofen und schalten Sie diesen auf niedriger Temperatur ein. Lassen Sie die Tür leicht offen, damit Luftfeuchtigkeit entweichen kann. Sind Sie einmal trocken, halten die Leckerbissen in luftdichten Behältern über ein Jahr lang.

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